Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  OTTO

(getauft am 26.10.2007)

 

 

 

Am Freitag, den 26.10.2007 wurde ein über dem westlichen Nordatlantik liegendes Tiefdruckgebiet in der Berliner Wetterkarte auf den Namen OTTO getauft.

Einen Tag später, am Samstag, lag die frontale Welle westlich vor Irland und ließ die Temperatur durch die mitgeführte subtropische Luft in Irland bis auf 18°C ansteigen. In der Nacht zum Sonntag brachte OTTO vor allem in Irland und Schottland gebietsweise ergiebigen Regen. Örtlich fielen mehr als 40 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 12 Stunden.

Am Sonntag den 28.10.2007 war OTTO bereits vor der südnorwegischen Küste angelangt und verlagerte sich unter Verstärkung rasch weiter nach Nordosten. Bis Montag hatte er die Nordküste Norwegens erreicht. Die Kaltfront OTTOs, die am Montag früh von Schweden über die Nordseeküste zur  Bretagne verlief, geriet auf der Trogvorderseite in eine zunehmend strömungsparallele Lage und kam somit nur noch sehr langsam ostwärts voran. Im Bereich kleinerer wellenartiger Verstärkungen entlang der Front regnete es in einem Streifen von Paris über den Niederrhein bis zur Lübecker Bucht ergiebiger und länger anhaltend. Die 24-stündigen Regenmengen am Morgen des Dienstags um 06 UTC betrugen hier zwischen 20 und 30 Liter pro Quadratmeter (Paris-Orly 24 Liter pro Quadratmeter, Nörvenich 30 Liter pro Quadratmeter, Düsseldorf 27 Liter pro Quadratmeter, Fassberg in der Lüneburger Heide 29 Liter pro Quadratmeter).

In den Dauerregengebieten war es mit maximal 8-10°C recht kühl. Dagegen wurden auf der Vorderseite der Front in der Südosthälfte Deutschlands bei zeitweiligem Sonnenschein Höchstwerte zwischen 11 und 16°C gemessen. Am 30.10.2007 erschien OTTO über der russischen Insel Novaya Zemlya letztmalig auf der Berliner Wetterkarte.

 


Geschrieben am 02.12.2007 von Gera Rohlfing

Wetterkarte: 29.10.2007

Pate: Otto Herrmann