Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet PÄR
(getauft am 10.06.2007)
Ein über dem
Nordostatlantik zwischen Island und Norwegen entstandener Tiefdruckwirbel wurde
am Sonntag, den 10.06.2007 auf den Namen PÄR getauft. Am Tag seiner Taufe war
der Wirbel noch nicht sonderlich wetteraktiv, da er sich noch in der
Entwicklungsphase befand.
Am Montag, den
11.06.2007 lag der Kern des Tiefdruckwirbels PÄR über Nordnorwegen. PÄR
bestimmte an diesem Tag den Wetterablauf über großen Teilen Skandinaviens und
Nordwestrussland. In diesen Regionen wurden Schauer (konvektiv) und Regen (stratiform) gemeldet. Die Niederschlagsummen fielen jedoch
eher gering aus, meist lag die 24-stündige Niederschlagsmenge unter 1 Liter pro
Quadratmeter. Bereits an diesem Tag deutete sich eine Aufspaltung des Wirbels
in zwei bis drei Teilwirbel an.
Im Laufe des
nächsten Tages spaltete sich schließlich ein eigenständiges Tiefdruckgebiet ab,
welches mit dem Namen PÄR II versehen wurde. Die zwei Wirbel lagen beide über
Nordskandinavien, sollten sich jedoch aufgrund der Druckgegensätze
unterschiedlich verlagern. Wieder lösten beide Wirbel Niederschlag im skandinavischen
Raum aus. Auf der Vorderseite der Frontensysteme gelangte sehr warme Luft in
diese nördlichen Breiten. So stiegen im Südosten Schwedens die Temperaturen auf
bis zu 31°C an. Weiter nördlich hingegen gelangten erste Kaltluftvorstöße bis
nach Mittelnorwegen. Dort stieg die Temperatur nur selten über 10°C. Solche
Temperaturgegensätze sind in diesen Regionen eher untypisch.
Am Mittwoch, den 13.06.2007
lag das Tief PÄR I über Nordfinnland, PÄR II hingegen über Südschweden. Die
Kaltfront dieses Wirbels streifte auch den norddeutschen Küstenraum. Auf der
Rückseite dieser Wirbel strömte nun kalte Meeresluft in den skandinavischen
Raum. So lagen die Höchstwerte der Temperatur meist zwischen 10 und 15°C. Die
Ausnahme bildete die Region um Helsinki, dort konnten bis zu 21°C gemessen
werden. Die Niederschlagssumme lag abermals verbreitet unter 1 Liter pro
Quadratmeter.
Am nächsten Tag,
also am Donnerstag, den 14.06.2007 hatte sich ein weiteres Tief abgespaltet,
welches den Namen PÄR III bekam.
PÄR I lag bereits
über der Barentssee, PÄR II hatte sich mit seinem Kern nach Nordostfinnland
verlagert und PÄR III lag über Südschweden. Die Kaltfront von PÄR III streifte
wieder die norddeutsche Küstenregion. Der meiste Niederschlag im skandinavischen
Raum fiel im Gebiet um Helsinki. Die dortige Wetterstation registrierte eine
24-stündige Niederschlagssumme von 9 Liter pro Quadratmeter. Mehr Niederschlag
konnte in Norddeutschland verzeichnet werden. In Schleswig-Holstein wurden örtlich
bis zu 18 Liter gemessen. Die Sonne zeigte sich dort auch nur selten, so lag
die Sonnenscheindauer in Schleswig-Holstein und dem nördlichen Niedersachsen
verbreitet bei unter 1 Stunde.
Am Freitag, den
15.06.2007 hatte sich ein Wirbel aufgelöst. PÄR I lag über Nordrussland in der
Nähe der äußersten Ausläufer des Nordurals. PÄR II (ehemals PÄR III) hingegen
lag mit seinem Kern über Finnland. Seine Kaltfront lag noch immer über Norddeutschland,
löste diesmal jedoch auch Gewitter aus. Dies lag an einer markanten
Luftmassengrenze, welche direkt über Deutschland lag. So stiegen die
Temperaturen in Schleswig-Holstein auf 16°C, im Süden Brandenburgs wurden
jedoch bis zu 31°C gemessen.
In den nächsten
Tagen löste sich PÄR II auf, während PÄR I weiterhin über Nordrussland lag.
Beide Systeme hatten aber keinen Einfluss mehr auf den Wetterablauf über
Deutschland. Am 20.06.2007 verschwand dann PÄR aus dem Einzugsgebiet der
Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 27.07.2007 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 14.06.2007
Pate: Pär Asmussen