Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
PAOLINI
(getauft
am 10.04.2009)
Am 10.04.2009 spaltete sich im westlichen
Mittelmeerraum ein eigenständiger Höhenwirbel ab, der ein Bodentief mit dem
Namen PAOLINI hervorbrachte. PAOLINI lag mit seinem Zentrum über dem Osten
Spaniens und der Kerndruck lag anfangs bei rund 1004 hPa.
Lang anhaltende und ergiebige Niederschläge
waren in der Region Katalonien und im Süden Frankreichs die Folge. Die nahe an
der Grenze zu Andorra und Frankreich gelegene Stadt Lerida meldete innerhalb
von 12 Stunden 32 Liter Regen pro Quadratmeter. Im französischen Montpellier
waren es ebenfalls bis zum Morgen des 11.04. 25 Liter pro Quadratmeter und
innerhalb der nachfolgenden sechs Stunden kamen noch weitere 19 Liter hinzu.
Dabei verlagerte sich PAOLINI nur langsam in östliche Richtung und das
Osterwochenende fiel in diesem Gebiet buchstäblich ins Wasser. Zudem kamen noch
die relativ niedrigen Temperaturen hinzu. An der Ostküste Spaniens wurden meist
nur Höchstwerte um 15°C erreicht und die Tiefsttemperatur in der Nacht zum 12.04.
lag in Palma bei 5°C.
Tagsüber lag das Tiefdruckgebiet mit seinem
Zentrum über den Balearen. Mit einem Kerndruck von etwa 1006 hPa schwächte sich
PAOLINI leicht ab, weshalb die Niederschlagsintensität über Südfrankreich und
der Ostküste Spaniens nachließ. Ein neues Teiltief PAOLINI II entstand
allerdings über Algerien und zog unter Intensivierung nach Norden Richtung
Tunesien. Schließlich kam es in beiden Afrikanischen Ländern zu ergiebigen Regenfällen,
die an der Station Souk Ahras im Osten Algeriens zu einer 24-stündigen Niederschlagsmenge
von 76 l/m² führten.
Während sich PAOLINI I, also das über den
Balearen gelegene Tiefdruckgebiet weiter abschwächte, verlagerte sich PAOLINI
II von Tunesien nordwärts und befand sich am Morgen des 13.04. mit einem
Kerndruck unter 995 hPa über Sizilien. Das Temperaturmaximum lag bei
anhaltenden Niederschlägen in Tunis bei lediglich 12°C. Am selben Tag lagen die
Temperaturen in Deutschland auf einem ganz anderen Niveau. Im Rhein-Main-Gebiet
wurden Maxima von 25, teilweise auch sommerlichen 26 bis 27°C erreicht. Dazu
schien bis über 12 Stunden lang die Sonne. Unterdessen führte die ostwärtige
Verlagerung PAOLINIS zu schauerartigen Regenfällen auf Korfu (61 l/m² innerhalb
von 24 h).
In der Folge zog PAOLINI II über die Türkei
und das Schwarze Meer nach Osten ab und wurde am 17.04 letztmals auf der
Berliner Wetterkarte erwähnt.
Geschrieben am 26.04.2009 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 13.04.2009
Pate: Carde Ostermann Richter