Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  PELAGIA

(getauft am 25.09.2008)

 

Am 25. September bildete sich über dem mittleren Nordatlantik ein Wellentief, welches auf den Namen PELAGIA getauft wurde. Es verlagerte sich nordwärts in Richtung Island und intensivierte sich sehr schnell. Mit einem Kerndruck von rund 1000 hPa begann es bereits am Folgetag zu okkludieren.

Bis zum Morgen des 27. September ist der Kerndruck von PELAGIA weiter stark gefallen und erreichte in seinem Zentrum nur noch circa 975 hPa. Das Tief verlagerte sich rasch über Island hinweg und befand sich bereits nördlich von Skandinavien auf Höhe der Jan Mayen Inseln. Mit der Annäherung des Sturmwirbels erreichten die Windböen im norwegischen Küstengebiet teilweise Orkanstärke. Die zugehörige Warmfront erstreckte sich von Südskandinavien bis zum Baltikum und verdrängte dort die vorgelagerte Kaltluft. Auf der Rückseite des Wirbels PELAGIA erreichte und überquerte die Kaltfront am Folgetag die Britischen Inseln und Skandinavien, während sich das Tiefdruckgebiet selbst weiter entlang der Skandinavischen Westküste nach Norden verlagerte. Ein schmales zur Kaltfront gehörendes Wolkenband brachte an der norddeutschen Küste geringe Niederschläge, die als leichter Regen und Sprühregen niedergingen. Im übrigen Deutschland hingegen herrschte nochmals spätsommerliches Wetter mit häufigem Sonnenschein vor. Zu diesem Zeitpunkt hatte das Tief PELAGIA seinen Höhepunkt bereits überschritten.

In der Folge füllte sich das Tief allmählich auf. Mit einem Kerndruck von 975 hPa war es zwar immer noch sehr stark, jedoch waren die Isobarenabstände größer als zuvor, sodass der Sturm insgesamt an Stärke verlor. Ausläufer von PELAGIA erreichten nun ganz Deutschland und sorgten für trübes Wetter. Aufgrund der großen Entfernung zum Tiefzentrum waren die Niederschläge zwar meist gering, aber in Berlin- Dahlem kletterte das Thermometer beispielsweise nur noch auf einen Höchstwert von 15,2°C, was einen Rückgang von mehr als 2 °C gegenüber den Vortagen bedeutete. Zudem ließ sich auch die Sonne nur noch kurzzeitig blicken.

Anschließend verlagerte sich PELAGIA von der Nordspitze der Skandinavischen Halbinsel nur langsam weiter nordwärts. Das Tief schwächte sich immer mehr ab und wurde im Bereich der Insel Nowaja Semilja stationär, bevor es am 3. Oktober wieder von den mitteleuropäischen Wetterkarten verschwand.


Geschrieben am 06.10.2008 von Sophie Oberländer

Wetterkarte: 28.09.2008

Pate: Familie Kupczak