Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  PETER

(getauft am 06.02.2009)

 

Aus einer Welle über dem westlichen Mittelmeer zwischen der Spanischen Ostküste und den Balearen bildete sich am 06.02.2009 ein Tief heraus. Im Hinblick auf sein kommendes Wirken wurde es alsbald auf den Namen PETER getauft.

Während seine Warmfront nach Nordosten reichte und entlang der Côte d'Azur und in Norditalien in Staulagen für starke Regenfälle bei milden 12 bis 14°C sorgte, überstrich die Kaltfront, die zu dem Zeitpunkt nach Südwesten gerichtet war, innerhalb von nur einem Tag Marokko und große Teile der Westsahara sowie Algeriens. In der Wüste gab es dadurch kurze, aber kräftige Regenschauer und im marokkanischen Bergland fielen Niederschlagsmengen, die die vom Vorgängertief  MEENO gut gefüllten Flüsse weiter ansteigen ließen.

Auf seinem Weg nach Nordosten, Tief PETER zog mit seinem Kern unter leichter Verstärkung bis zum 08.02. über den Golf von Genua, verband sich seine Warmfront mit dem Frontensystem von Tief NICOLAS. Dieser Wirbel war zuvor von der Nordsee nach Südschweden gewandert. Die entstandene Front hatte Deutschland überquert und während sie dem Nordwesten des Landes mit bis zu 8 Litern pro Quadratmeter in Celle noch respektable Niederschlagssummen brachte, beschränkte es sich im Osten auf wenige Regentropfen.

Am Folgetag beschleunigte sich das ganze System kurzfristig. Das steuernde Tief NICOLAS verlagerte sich zum Bottnischen Meerbusen und zog PETER an seiner Südflanke bis zur Ukraine. In einer sich intensivierenden Südströmung wurde kurzzeitig feucht-milde Luft auf der Vorderseite weit nach Norden transportiert. Moskau registrierte eine Höchsttemperatur von +2°C und somit 6 K mehr als am noch frostigen Vortag.

Vom ehemals tiefen Kerndruck von knapp 988 hPa, als es über Norditalien gelegen war, stieg der Luftdruck im Zentrum auf nunmehr 999 hPa an. Es kam zwischen dem Weißen Meer und der Halbinsel Krim aber nochmals zu Niederschlägen, die teils auch ergiebig waren. Teilweise fielen diese in Form von Schnee, weiter im Süden vor allem als Regen. In Moskau brachten in der wieder abgekühlten Luft Schneeschauer in der Summe 5 l/m², so dass man von 7-9cm Schneezuwachs ausgehen konnte.

Der 11.02.2009 war der letzte Tag, an dem das Tief PETER am Boden und damit auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden konnte.


Geschrieben am 17.03.2009 von Andreas Blei

Wetterkarte: 07.02.2009

Pate: Sascha Magsamen