Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  PETER

(getauft am 16.06.2009)

 

Über Nordamerika bildete sich am 12.06.2009 ein Tiefdruckgebiet, das in den kommenden Tagen langsam über den Atlantik zog und am 16.06. auf den Namen PETER getauft wurde. Am Folgetag hatte PETER schon den Höhepunkt seiner Entwicklung erreicht. Der Kerndruck lag bei 990 hPa. Sein Frontensystem erreichte Island und Irland mit dichter Bewölkung und einsetzenden, meist leichten Regenfällen.

Am nächsten Tag spaltete sich PETER, dessen Frontensystem Deutschland überquerte, in zwei Zentren auf. Die Warmfront überquerte Norddeutschland ziemlich schnell und wurde bei Berlin von der Kaltfront eingeholt. Diesen Vorgang bezeichnet man in der Meteorologie als Okklusionsprozess. Dadurch wanderte der Frontbereich nur langsam und hielt sich länger über der Mitte Deutschlands auf. Dies sorgte für einen Wolkenstreifen, der etwa vom Saarland bis zur Uckermark verlief. Bei starker Bewölkung kam es hin und wieder zu leichten Regenfällen. Während in Erfurt bei 3,6 h Sonne nur 21,9°C erreicht wurden, kletterte das Quecksilber in Regensburg bei strahlendem Sonnenschein bis auf 30,8°C.

Im Süden Deutschlands hingegen wurden an der wetteraktiveren Kaltfront, die sich nur langsam durchsetzen konnte, sogar vereinzelte Gewitter beobachtet. Dabei kam es zum Teil zu kräftigen Niederschlägen. So fielen zum Beispiel in Lechfeld südlich von Augsburg 36mm. Im österreichischen Bregenz meldete die Wetterstation stolze 50mm Regen in 24 Stunden.

Am 19.06. spaltete sich PETER I erneut und verlagerte sich unter Abschwächung zum Nordmeer. PETER II wanderte unterdessen nach Südskandinavien. Der dazugehörige Höhentrog schwenkte über Deutschland hinweg und brachte erneut Schauer und Gewitter. Schwerpunkt war diesmal allerdings der Norden Deutschlands. Dabei fielen örtlich über 10mm in 12 Stunden. In Trollenhagen in Mecklenburg-Vorpommern gab es dabei mit einer Geschwindigkeit von 68 km/h sogar Windböen der Stärke8.

Am nächsten Tag hatte das Tiefdrucksystem seine Lage kaum verändert. PETER I lag über dem Nordmeer, PETER II hatte sich nach Finnland verlagert. Dabei schwächten sich beide Zentren ab. Auf das Wettergeschehen in Deutschland hatten sie zu diesem Zeitpunkt bereits keinen Einfluss mehr.

Bis zum 22.06. hatten sich alle Zentren des Tiefdruckgebietes PETER kontinuierlich aufgelöst und konnten somit nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte analysiert werden.


Geschrieben am 26.06.2009 von Diana Schmiedel

Wetterkarte: 18.06.2009

Pate: Peter Bruhn