Lebensgeschichte
(getauft
am 28.08.2005)
Ein
über dem Nordatlantik entstandener Tiefdruckwirbel wurde am Sonntag, den
28.08.05 auf den Namen PETER getauft. Am Tag seiner Namensgebung befand sich
das Zentrum des Tiefdruckgebietes circa 2000 Kilometer südwestlich von Island.
Es bereits sehr gut entwickelt und hatte einen Kerndruck von 985 Hektopascal
(985mbar). Die zum Tief PETER gehörenden Frontensysteme hatten jedoch noch
keinen Einfluss auf das Wettergeschehen in Europa.
Die
kräftige westliche Höhenströmung sorgte dafür, dass sich das Tief schnell nach
Nordosten verlagern konnte. Am Montag, den 29.08.05 lag der Kern des Tiefs um
01:00Uhr [MEZ] etwa 350 Kilometer südlich der Isländischen Hauptstadt
Reykjavik. Die zu PETER gehörende Warmfront reichte über die Färöer-Inseln und
der Südwestküste Norwegens hinweg bis hinein nach Dänemark. Die Kaltfront
machte einen großen Bogen über die Färöer-Inseln, Schottland und Irland bis
weit auf den Atlantik hinaus. Die beiden Frontensysteme lösten in den
betroffenen Gebieten teils schwere Niederschläge und starke Böen aus. Grund
hiefür war die vorangegangene Intensivierung des Tiefs. Der Kerndruck war
weiter gefallen und lag jetzt bereits bei 980hPa. Auf den Färöer-Inseln wurden
Böen in Orkanstärke ausgelöst. Glasgow registrierte eine 24-stündige
Niederschlagsmenge von 10 l/m². In Südnorwegen meldete die Station Bergen 69
Liter Niederschlag pro Quadratmeter in 48 Stunden. Modalen II sogar 55 l/m² in
24 Stunden.
PETER
blieb seiner nordöstlichen Zugbahn treu, so dass sich sein Zentrum am Dienstag
[30.08.05] um 01:00Uhr [MEZ] schon auf Höhe der Lofotinseln (Nordnorwegen)
befand. Seine Frontensysteme bestimmten nun den Wetterablauf in ganz
Skandinavien, Norddeutschland, Groß-Britannien sowie in Irland. Die
Niederschlagssummen fielen aber wesentlich geringer aus als noch am Vortag. Die
Temperaturen im Einflussgebiet lagen meist bei Werten unter 17°C.
Am
Mittwoch [31.08.05] lag der Kern von PETER etwa 400 Kilometer östlich von
Spitzbergen im Gebiet des Nordpolarmeeres und noch im Laufe dieses Tages
verschwand der Tiefdruckwirbel aus dem Bereich unserer Wetterkarte.
In
der Region des Nordpolarmeeres lösen sich von Süden kommende Tiefdruckgebiete
aufgrund geringerer Temperatur- und Druckunterschiede relativ schnell auf.
Geschrieben am 07.09.2005 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 30.08.2005
Pate: Peter Ketterer