Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet PETRA
(getauft
am 02.06.2004)
Ein
über dem Nordatlantik von einem Wellentief abgespaltenes Teiltief wurde am
02.06.04 auf den Namen PETRA getauft. Am Tag seiner Entstehung lag das Zentrum
von PETRA noch weit von uns entfernt etwa 1600 Kilometer südlich von Grönland.
Anhand der zonalen Höhenströmung war bereits absehbar, dass dieses Tief in
unseren Raum vordringen und seine Frontensysteme unser Wettergeschehen
gestalten würden.
Am
Donnerstag [03.06.04] befand sich der Kern von PETRA schon 800 Kilometer
südlich von Island. Die vorlaufende „Warmfront“ hatte bereits die Britischen
Inseln erreicht und sorgte dort für einen bedeckten Himmel bei Temperaturen um
12°C. In den frühen Morgenstunden des 04.06.04 lag das Zentrum des
Tiefdruckwirbels PETRA über den Shetland Inseln und seine okkludierte Front
(Kaltfront hat die Warmfront eingeholt) war, unter Begleitung eines
ausgeprägten Niederschlagsgebietes, bereits in die Westhälfte Deutschlands
vorgedrungen.
Die
durch Regenfall erzeugte kühlere Luft hatte eine Konvergenzlinie in Elbnähe
aufgebaut, welche im Berliner Raum für Schauer und Gewitter sorgte. PETRA zog
unter ständiger Abschwächung langsam nach Osten weiter und führte an ihrem Rand
kühle Meeresluft subpolaren Ursprungs nach Deutschland. Am Samstag [05.06.04]
befand sich das Zentrum von Tief PETRA mit seinen Kerndruck von nur noch 1012
hPa direkt über Deutschland. Obwohl sich das Tief in einer Phase der Auflösung
befand, brachte es noch einigen Niederschlag in Form von Schauern und Regen.
Die Wetterstation in Salzburg registrierte einen 24-stündigen Niederschlag von
19 Liter pro Quadratmeter, auf dem Zugspitzplatt wurden sogar 29 Liter
gemessen.
Auch die Temperaturverteilung in Deutschland war breit gefächert. So lagen die Maximalwerte zwischen 10 und 20°C. Im späteren Tagesverlauf des 05.06.04 löste sich PETRA aufgrund des starken Einflusses zweier Hochdruckgebiete auf.
Geschrieben am 11.06.2004 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 05.06.2004
Pate: Dietrich Tank