Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet PETRA

(getauft am 7. Februar 2010)

 

Am 7. Februar 2010 wurde ein Tiefdruckgebiet über Nordeuropa auf den Namen PETRA getauft. Die Bodenwetterkarte für Europa von 1 Uhr MEZ (Mitteleuropäischer Zeit) vom 8. Februar zeigte das Tiefdruckgebiet PETRA mit einem Luftdruck von unter 1015 hPa mit seinem Kern über Nordnorwegen jenseits des Polarkreises. Von dort aus zog sich eine Okklusionsfront (Mischfront mit Warmfront- und Kaltfronteigenschaften) bis nach Nordrußland. Diese Okklusionsfront brachte gebietsweise, zum Teil schauerartig verstärkte Schneefälle. Mit dem Tiefdruckgebiet PETRA im Bodendruckniveau verbunden war ein Tiefdruckgebiet in der Höhe (bezogen auf das 500 hPa-Druckniveau, das etwa 5500 Metern über dem Meeresspiegel entspricht), was sehr kalter Luft gleichzusetzen ist. Dieses zum Tiefdruckgebiet PETRA korrespondierende Höhentief zog bis zum 9. Februar weiter nach Süden, was auch zu einer Verlagerung des Tiefdruckgebietes PETRA im Bodendruckniveau führte. Damit verbunden war ein Kaltluftvorstoß von Norden nach Mitteleuropa, der von zum Teil kräftigen Schneefällen begleitet wurde. In Schleswig-Jagel beispielsweise wuchs die Schneedecke infolgedessen von 19 cm auf 34 cm bis zum 10. Februar früh an. Auch in Kiel-Holtenau gab es einen deutlichen Schneezuwachs von 23 cm auf 36 cm. Bis zum Mittag wanderte der Kern des Tiefdruckgebietes PETRA über die BeNeLux-Länder in die Gegend von Paris. Im Bodendruckniveau war das Tiefdruckgebiet PETRA am 10. Februar zum letzten Mal als eigenes Druckgebilde auf der Berliner Wetterkarte zu erkennen, wohingegen die zugehörige Kaltluft in der Höhe weiter nach Süden zog, am 11. Februar unter anderem in Hessen, Rheinland-Pfalz und dem Saarland diverse kleinere Schneeschauer brachte und in den Folgetagen weiter bis zum Mittelmeer vorankam, wo sich weitere Tiefdruckgebiete bildeten.

 

 


Geschrieben am 2.3.2010 von Heiko Wiese

Wetterkarte:10.02.2010

Pate: erento Autovermietung