Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet PHILOMENA

(getauft am 15.04.2010)

 

 

Am 14.04. wurde ein zunächst sehr schwaches Tiefdruckgebiet östlich der Westküste Nordamerikas analysiert. Im Laufe des Tages verstärkte sich dieses und wurde am 15.04. an der Südspitze Grönlands über dem Atlantik liegend, auf den Namen PHILOMENA getauft. Das Tief hatte zu diesem Zeitpunkt einen Kerndruck von rund 1018 hPa.

Bis zum folgenden Tag verlagerte sich die schon leicht okkludierte Zyklone PHILOMENA weiter nach Nordosten und befand sich nun mit ihrem Zentrum  nordwestlich von Island. Der Kerndruck konnte sich innerhalb von 24 Stunden deutlich verstärken und kam nun auf rund 1007 hPa. Die dazugehörige Kaltfront zog sich vom Zentrum, entlang der Westküste Islands, bis hinaus auf den Atlantik. Die Warmfront hingegen folgte dem Küstenverlauf Islands vom Norden bis zum Südosten und endete nördlich von Großbritannien. Beide Fronten brachten der Insel einen Wechsel zwischen Regen und Schauern.

Am 17.04.2010 verlagerte sich das Druckgebilde weiter nach Osten, bis es sich nördlich von Norwegen befand, und konnte sich währenddessen abermals auf einen Kerndruck von  rund 995 hPa verstärken. An diesem Tag zierten PHILOMENA drei sehr schön ausgeprägte Fronten. Die Warmfront zog sich einmal quer über Norwegen (von Nord nach Süd), die Kaltfront vom Zentrum bis über den Atlantik und die Okklusionsfront verlief westlich weg vom Zentrum, vorbei an der Südküste Islands, bis ebenfalls hinaus auf den Atlantik. Am frühen Nachmittag meldeten zwei der drei Wetterstationen in Oslo Niederschlag, der die Stationen aber nicht direkt betraf, da er entweder in der Ferne fiel oder den Boden gar nicht erst erreichte. Die Temperatur stieg dort von anfänglich sehr kühlen 2,6°C bis auf 12,5°C.

Am folgenden Tag verlagerte sich das Tiefzentrum, unter erneuter leichter Verstärkung, weiter nach Nordosten und befand sich nun über dem bottnischen Meerbusen. Die Okklusionsfront, die PHILOMENA am Vortag noch ausgebildet hatte, hatte sich im Verlauf der letzten 24 Stunden abgespalten und zog sich nun von der Westküste Norwegens, vorbei an der Nordküste Großbritanniens, bis hinaus auf den Atlantik, wo sie sich aber in den folgenden Stunden auflösen sollte. Nahe des Zentrums hatte sich aber schon eine neue, noch recht kleine, Okklusionsfront gebildet.

Bis zum 21.04. verlagerte sich die Zyklone bis in die Nähe der russischen Stadt Workuta. Die Okklusions- und Warmfront sind zu diesem Zeitpunkt nur noch teilweise auf der Europakarte der Berliner Wetterkarte zu sehen.

Die Kaltfront hingegen verlief vom Zentrum bis nach Perm, wo sie direkt an die Warmfront eines neuen, aber unbenannten Tiefs anknüpfte. Am nächsten Tag hatte PHILOMENA die Berliner Wetterkarte gen Osten verlassen.

 

 


Geschrieben am 17.06.2010 von Janin Ober

Wetterkarte: 18.04.2010

Pate: Conny Kalkmann