Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet QUEENIE
(getauft am
31.01.2004)
Tief QUEENIE entstand in der
Nacht zum 31.01.04 im Grenzbereich arktischer Kaltluft und subtropischer
Warmluft westlich von Irland. Südlich des Kerns verschärften sich die
Luftdruckgegensätze bis zum Mittag, wobei über der Bretagne erste schwere
Sturmböen beobachtet wurden. Auf dem Brocken wurden Orkanböen bis 74 kn
gemeldet.
Der Sturmwirbel QUEENIE wanderte
rasch über die Britischen Inseln und Dänemark hinweg nach Südschweden, wobei
hinter seiner Warmfrontokklusion deutlich mildere Meeresluft bis nach Polen
gelangte. Auch in Berlin-Dahlem stieg die Temperatur in der Nacht zum 01.02.04
fortlaufend an und erreichte in den Morgenstunden einen Höchstwert von 10,4 °C.
Zuletzt lag hier die Temperatur am 14.12.03 im zweistelligen Bereich. Es gab
ebenfalls länger anhaltenden Regen und in Berlin fielen 5 bis 7 Liter pro
Quadratmeter, so dass die Schneedecke, welche am Vortag noch 9 cm mächtig war,
vollständig abtaute. In Schleswig-Holstein, wo am Tag zuvor noch eine
Schneedecke von 15 cm gemessen hatte, fielen innerhalb des 24-stündigen
Zeitraums verbreitet mehr als 15 Liter, in Schleswig sogar 21 Liter Regen pro
Quadratmeter bei gleichzeitigem Temperaturanstieg bis nahe 10 °C. Auch dort
taute der Schnee nahezu vollständig ab.
In der Nacht zum 02.02.04 gab es
in Küstennähe schwere Sturmböen der Stärke 10 bis 11, in Boltenhagen auch
Orkanböen der Stärke 12 (66 kn). Noch heftiger tobte der Orkan in hohen
Berglagen, wo schon vor Mitternacht auf dem Brocken Böen bis zu 103 kn gemessen
wurden. Innerhalb der sehr milden Südwestströmung war es am Oberrhein am
wärmsten. So stieg die Temperatur sowohl in Freiburg als auch in Lahr auf einen
Höchstwert von jeweils 12,7 °C.
QUEENIE war ab dem 02.02.04 nicht
mehr als selbständiges Tief zu erkennen.
Geschrieben am 06.02.2004 von Andrea Schöne
Wetterkarte: 01.02.2004
Pate: Martin Vogt