Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet QUIMBURGA

(getauft am 18.11.2004)

 

 

Am 18. November 2004 entstand an der Kaltfront des nach Osten abgezogenen Tiefdruckgebietes PIA eine kleine Wellenstörung, die auf den Namen QUIMBURGA getauft wurde. Diese Wellenstörung wuchs auf ihrem weiteren Weg nach Osten zu einem Tiefdrucksystem heran.

Bereits am 19. November hatte das Tief  Deutschland überquert, sich dabei verstärkt und vor allem im Westen des Landes zu reichlich Niederschlag, örtlich bis zu 30 (!) Liter (Neuhaus am Rennweg), geführt. Weiter nördlich ging der Niederschlag durch zunehmend kältere Luft aus Skandinavien allmählich in Schnee über. So fiel zum Beispiel in Berlin der erste Schnee des Winters 2004/2005. Bereits am frühen Vormittag hatte die Kaltfront von QUIMBURGA mit schweren Sturmböen und Gewittern die Alpen erreicht, eine Folge der stark unterschiedlichen Luftmassen beiderseits der Front (Beispiel Berlin nahe Gefrierpunkt; Süddeutschland teilweise nicht unter 5°C).

Der Wirbel verstärkte sich auf den Weg nach Russland weiter, wobei an der Rückseite der Front arktische Meeresluft (mA) nach Mitteleuropa gelangte. Deren 500hPa Temperatur lag bei -40°C (sog. Schwellwert für Gewitter, ist die Differenz zwischen Boden und 500hPa höher als 40°C ist mit Gewittern zu rechnen), die Wassertemperatur der südlichen Ostsee bei 8°C, die der Nordsee bei 10-12°C.

Am 20. November hatte QUIMBURGA, mit einem Kerndruck von 990hPa, die Grenze zu Russland erreicht. Am 21. November erreichte QUIMBURGA mit einem Kerndruck von 975hPa den Höhepunkt ihrer Entwicklung und sorgte auch in Russland für ausgedehnte, geschlossene Schneedecken. So hatten zum Beispiel die Regionen um Moskau eine 30cm hohe, Moskau selbst immerhin 21cm hohe Schneeschicht. Am Folgetag erschien das Tiefdrucksystem zum letzten Mal in den europäischen Wetterkarten, wobei es unter fortschreitender Abschwächung Richtung Asien zog.


Geschrieben am 07.01. 2005 von Maik Brötzmann

Wetterkarte: 20.11.2004

Pate: Markus Steinmann