Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
QUINTA
(getauft
am 28.09.2008)
Am Sonntag, den 28.09.2008 entwickelte sich
vor der Südostküste Grönlands aus einer atmosphärischen Welle heraus ein
Tiefdruckgebiet, welches auf den Namen QUINTA getauft wurde. Am Tag seiner
Taufe hatte das Wellentief noch keinen Einfluss auf den Wetterablauf über
Mitteleuropa. Mit einem Kerndruck von etwa 1010 hPa war
es auch noch recht schwach entwickelt. In den folgenden 24 Stunden verstärkte
sich das Tief etwas und verlagerte sich mit der allgemeinen Höhenströmung von
der Südspitze Grönlands nach Island. Dort löste die Zyklone besonders über der
Südhälfte der Insel bei Höchstwerten von rund 9°C etwas Regen aus.
Am Folgetag entwickelte sich QUINTA zum
Sturmtief und lag inzwischen über der Nordsee. Der Wirbel bestimmte mit seinen
Fronten den Wetterablauf über Deutschland, den Benelux-Ländern, Dänemark und
Polen. Bereits in der Nacht zum 30.09.08 gab es an der Küste Schauer und
Gewitter mit Niederschlagsmengen von mehr als 10 Liter pro Quadratmeter. Bei
Meerwassertemperaturen um 16°C entstanden in der eingeflossenen subpolaren
Meeresluft kräftige Schauerstaffeln. Gleichzeitig traten in der Deutschen Bucht
in der zweiten Nachthälfte Windböen der Stärke 9 Beaufort auf. Auch im
Ärmelkanal und auf den Britischen Inseln herrschte Windstärke 7-8, im Süden
Irlands und in Cornwall auch 8-9 Beaufort.
Bis zum Mittag hatte das Windfeld des
Tiefdruckwirbels QUINTA bereits mit Sturmstärke die Mittelgebirge erreicht, der
Brocken meldete am Abend sogar Orkanstärke. Die Sonne kam an diesem Tag nur in
der Osthälfte Deutschlands zum Vorschein. Deutschlandweit lag die Sonnenscheindauer
jedoch verbreitet unter 2 Stunden. Am wärmsten wurde es mit 15°C im Breisgau, wohingegen
in Ostwestfalen nur eine Höchsttemperatur von 6°C gemessen wurde.
Am Mittwoch, den 01.10.2008 lag das Tief QUINTA
noch immer über der Nordsee bestimmte nun aber auch das Wettergeschehen über
dem Baltikum und Südskandinavien. Besonders auffällig war das kräftige
Windfeld, welches ganz Deutschland erfasste. Auch im Flachland wurde verbreitet
Windstärke 10 registriert. Der meiste Niederschlag fiel an der Norddeutschen
Küste, wo gebietsweise bis zu 45 l/m² zusammenkamen.
In der Folge verlagerte sich der Wirbel über Ostschweden bis nach Nordrussland weiter und verschwand am Abend des 05.10.2008 aus dem Einzugsgebiet der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 05.11.2008 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 10.10.2008
Pate: Martin und Sarah Fritsche