Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  QUINTUS

(getauft am 01.12.2009)

Bereits am 29. November war ein Tief erkennbar, welches sich aus einer Wellenstörung eines vor Neufundland liegende Tiefs entwickelte. In den beiden Folgetagen überquerte es den Nordatlantik und verstärkte sich dabei, sodass es am 01. Dezember auf den Namen QUINTUS getauft wurde.

Bereits am Morgen des 1. Dezembers (0 Uhr UTC) wies das Tief eine sehr ausgeprägte und weitläufige Gestalt auf.  Der Kerndruck (Druck im Zentrum des Tiefs) des südlich von Island liegenden Tiefs betrug 985 hPa. Die auf der Vorderseite des Tiefs gelegene Okklusionsfront gliederte sich südöstlich in die Warmfront vor der Iberischen Halbinsel, und die Kaltfront auf dem Atlantik. Auf der Rückseite des Tiefs lag eine weitere Okklusionsfront, die noch mit einem weiteren Tief vor Nordamerika verbunden war.

Am 2. Dezember nahm QUINTUS dann eine recht komplexe Gestalt an, behielt jedoch seine Intensität bei und blieb fast ortsfest. Die Okklusionsfront brachte den britischen Inseln leichten Regen und mäßigen Wind. Die iberische Halbinsel wurde zunächst von der Warmfront und danach von der Kaltfront überzogen, die jeweils Sprühregen und viele Wolken, vereinzelt auch Schauer mit sich brachten. Dazu schloss sich über der Nordsee eine rücklaufende Kaltfront an.

So entstanden am 3. Dezember 2 Okklusionsfronten. Das Zentrum von QUINTUS lag noch immer vor der Südküste Islands. Eine Okklusionsfront verlief südlich über Schottland und war mit einem nun neu entstandenen Tief über dem Süden Englands verbunden, das sich aus dem südlichsten Teil von QUINTUS abspaltete. Diese Front brachte den Britischen Inseln erneut Regen, ortsweise bis zu 7 mm Niederschlag in 24 Stunden und mäßigen Westwind. Die andere Okklusionsfront lag westlich des Zentrums über dem nördlichen Atlantik und reichte bis vor die Westküste Norwegens, war aber von schwacher Intensität.
Am Morgen des 4. Dezembers wanderte QUINTUS über die Britischen Inseln auf das europäische Festland zu. Dabei vereinten sich die beiden Okklusionsfronten zu einer einzigen, die von den Shetland Inseln und Nordschottland über den Nordseeraum und Norddänemark bis in den Ostseeraum reichte und dem Einzugsgebiet leichten Regen oder vereinzelt leichten Schneefall brachte. Der Kerndruck stieg jedoch auf 995 hPa an.

Am Morgen des 5. Dezembers (0 Uhr UTC) war QUINTUS nur noch als Isobarenausbuchtung vor der Küste der Niederlanden zu erkennen. Dabei brachte die sich abschwächende Okklusionsfront Dänemark, Norddeutschland und dem Nordwesten Polens leichten Regen oder Sprühregen und vereinzelt Nebel, verlor aber immer weiter an Wetterwirksamkeit.

Am 6. Dezember 2009 wurde QUINTUS nicht mehr auf der Wetterkarte als Tief analysiert.

 


Geschrieben am 11.02.2010 von Benjamin Siebert

Wetterkarte: 03.12.2009

Wetterpate: Energiesparhaus