Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  QUINTUS

(getauft am 11.06.2007)

 

 

Das Tiefdruckgebiet QUINTUS, welches über dem Atlantik entstand, wurde am 11.06.07 auf seinen Namen getauft. In den folgenden Tagen näherte sich QUINTUS nur langsam dem europäischen Festland und behielt dabei seinen Kerndruck von rund 1000hPa bei.

In der Nacht zum 15.06.07 erreichte QUINTUS mit seinem Zentrum schließlich die Britischen Inseln. Außerdem bildete sich an der bereits über Frankreich liegenden Kaltfront das Randtief QUINTUS II aus, welches besonders im Rhonetal für sehr starke gewittrige Niederschläge verantwortlich war. In Orange fielen bis zum Morgen 63 l/m², in Nimes 64 l/m².  Im Verlauf des Tages überquerten schließlich die Tiefausläufer von QUINTUS Deutschland. Dabei entwickelten sich Temperaturunterschiede von mehr als 15 Kelvin zwischen dem Nordwesten und dem Osten Deutschlands. Während im nördlichen Schleswig-Holstein die Höchstwerte nur bei 15°C lagen, stieg die Temperatur in Sachsen und im südlichen Brandenburg gebietsweise über 30°C, am heißesten war es in Holzdorf mit 31,7°C. Des Weiteren entstanden im Grenzbereich dieser Warmluft subtropischen Ursprungs und der kühleren Meeresluft auf der Rückseite der Kaltfront am Nachmittag in Bayern verbreitet zum Teil heftige Gewitter, die sich im Laufe des Abends nach Norden ausbreiteten. In der Nacht zum 16.06.07 erfassten die Gewitter auch Brandenburg und Berlin. Dabei waren die Niederschlagsmengen im Stadtgebiet recht unterschiedlich: An der Station in Dahlem fielen insgesamt 54,6 l/m², davon allein zwischen 1 Uhr und 1.30 Uhr MESZ 35,7 l/m². Die größte Niederschlagsmenge gab es an der von der Firma Meteomedia betriebenen Station Eiskeller mit 57,5 l/m². Am Flughafen Berlin-Schönefeld wurden dagegen nur 11,4 l/m² gemessen, in Brandenburg an der Havel fielen sogar nur 1,4 Liter. Einen weiteren Schwerpunkt von Starkniederschlägen gab es im Erzgebirge, wo in Erlabrunn insgesamt 89,3 l/m² und in Klingenthal-Kamerun 86,5 l/m² fielen. Die Gewitter wurden von stürmischen Böen der Stärke 8 begleitet, auf den Berggipfeln wurde Stärke 9, vereinzelt auch 10 registriert.

Ab dem 16.06.07 verlagerten sich QUINTUS I bzw. II langsam nach Norden und lagen am 17.06.07 mit Kern über der Nordsee bzw. der südlichen Ostsee. In ihrem Bereich kam es besonders in Dänemark zu ergiebigen Niederschlägen, wobei in Kopenhagen 22  l/m² in 24 Stunden fielen. In den folgenden Tagen verlagerte sich QUINTUS über Südskandinavien und Finnland ins nördliche Russland, wobei die Regentätigkeit abnahm und QUINTUS ab dem 23.06.07 fast zwei Wochen nach seiner Entstehung seinen Einfluss verlor.


Geschrieben am 13.07.2007 von Mandy Müller

Wetterkarte: 15.06.2007

Pate: Marlies und Bernhard Diekmann