Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  QUINTUS

(getauft am 25.01.2003)

 

 

 

QUINTUS entstand vor der Südspitze Grönlands auf der Vorderseite eines Höhentroges, der sich ostwärts verlagerte (progressiv). Es bildeten sich bereits am 24.01.2003 mehrere Tiefdruckzentren, welche sich am 25.01.2003, vor Island, zum eigentlichen QUINTUS zusammengeschlossen haben. Er verhielt sich in der schnellen Strömung des Jetstreams weiter progressiv.

Das Tief QUINTUS hatte am 25.01.2003 bereits einen Kernluftdruck von unter 985hPa, die Kaltfront erreichte zum selben Zeitpunkt Irland und brachte dort leichten bis mäßigen Regen.

Am 26.01.2003 wanderte die Kaltfront in der Höhe über Deutschland hinweg. Sie brachte, wie für Höhenkaltfronten typisch, mit auf West drehenden Winden eine bodennahe Erwärmung während im 500hPa Niveau über Norddeutschland die Temperatur von -22 auf Werte um -30°C sank. In der Folge zog QUINTUS über Skandinavien hinweg nach Osten und wies trotz fortgeschrittenen Okklusionsprozesses noch einen großen von subtropischer Meeresluft (mS) erfüllten Warmsektor auf. Die Vordergrenze dieser sehr milden Luft, die am 26.01.2003 mittags gerade die Britischen Inseln überquert hatte, setzte sich am 27.01.2003 wiederum gegen Mittag in Berlin durch, wobei hier die Temperatur trotz andauernder Niederschläge über 8°C stieg. Am 26.01.2003 hatte die Luftmasse im Bereich der Britischen Inseln, außer in den schottischen Highlands, zu neuen Höchstwerten geführt, im Lee höher gelegener Gebiete wurden sogar mehr als 15°C gemessen. In Aberdeen wurden z.B. 17,2°C  registriert.

QUINTUS zog weiter zum Ural und brachte in Nordrussland noch mehrere cm Neuschnee, z.B. in St. Petersburg 5 cm (28.01.2003). In der Nacht zum 29.01.2003 löste sich QUINTUS über dem nördlichsten Teil des Urals auf.

 

 

 


Geschrieben von Ingmar

Wetterkarte vom 26.01.

Pate: Mirko Klein