Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  QUMAIRA

(getauft am 02.12.2008)

 

Am 02.12. konnte sich über Schottland ein kleines Tiefdruckgebiet bilden, das auf den Namen QUMAIRA getauft wurde. Im Kernbereich von QUMAIRA lag der Luftdruck zu diesem Zeitpunkt bei circa 998 hPa.

Auf der 500 hPa Höhenwetterkarte vom 03.12. war ein deutlicher Randtrog zu erkennen, der sich mit einer nordwestlichen Höhenströmung von Schottland über die Nordsee südostwärts verlagerte. Zu dem kleinräumigen abgeschlossenen Höhenwirbel gehört am Boden das Tief QUMAIRA, das sich schließlich mit seinem Frontensystem in die gleiche Richtung verlagert.

Die Temperaturen in diesem Höhenniveau, das sich etwa in 5500 Metern befindet, lag demnach über England rund 10 K höher als über Westdeutschland, wodurch eine kräftige Warmluftadvektion entstand. Im Bereich der okkludierenden Front hob sich die Warmluft über die Kaltluft und somit entwickelte sich QUMAIRA zu einem Schneewirbel mit einem intensiven Schneefallgebiet.

Mit dem Durchzug der Front von Nordwesten nach Südosten begann es in der Nacht zum 03.12. im westlichen Mittelgebirgsraum zu schneien. Das Schneefallgebiet erstreckte sich auch über die Lüneburger Heide bis nach Hamburg. In tieferen Lagen Nordwestdeutschlands ging der Schnee in Regen über. In der nördlichen Eifel wurden am Morgen bis zu 15 cm und im Westerwald bis zu 13 cm Neuschnee gemeldet.

Am Vormittag erreichte das Schneefallgebiet dann auch den Berliner Raum, so dass Potsdam am Mittag unter anhaltendem Schneefall 4 cm Neuschnee meldete. QUMAIRA lag zu dem Zeitpunkt mit ihrem Zentrum über dem Jadebusen und konnte sich mit einem Kerndruck von rund 993 hPa noch einmal verstärken. Bei Temperaturen zwischen 1°C und 2°C war die weiße Pracht jedoch nicht von langer Dauer und blieb lediglich auf Wiesen liegen.

QUMAIRA zog in östliche bis nordöstliche Richtung ab und lag bereits mit ihrem Kerngebiet in der Nacht zum 04.12. über Südschweden.

Von nun an wurde das Tiefdruckgebiet mit steigendem Luftdruck schwächer und zog dabei verstärkt in nördliche Richtung über die Ostsee hinweg bis nach Finnland. Schließlich wurde QUMAIRA mit einem Kerndruck von circa 1000 hPa und kaum noch auftretender Wetteraktivität zum letzten Mal am 06.12. namentlich auf der Berliner Wetterkarte erwähnt.


Geschrieben am 30.12.2008 von Dennis Dalter

Wetterkarte: 03.12.2008

Wetterpate: Grischa Koriakina