Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet RAINER
(getauft am 19.11.2005)
Am 18.11.2005
bildete sich an der Westflanke eines so genannten Langwellentroges östlich von
Grönland ein kleiner Tiefdruckwirbel, der am 19.11. auf den Namen RAINER
getauft wurde.
Die Zugrichtung von
RAINER war Südost, so dass er sich über Norwegen und Schweden hinweg in
Richtung Mitteleuropa verlagerte. Dabei gab es zunächst an der Westküste
Norwegens nennenswerte Niederschläge. So meldete beispielsweise die Station in Trondheim
14 Liter Regen innerhalb von 24 Stunden.
Im Laufe des Abends
des 19. Novembers erreichte die Warmfront den Norden und Nordwesten
Deutschlands und brachte mildere Luftmassen mit sich. Es blieb dort frostfrei.
Am 20.11. lag das
Zentrum von Tief RAINER bereits über der Ostsee. Bei Höchsttemperaturen von 0°C
in Bayern und bis zu 10°C an der Nordsee überquerte das Frontensystem am Tag
sowie in der Nacht zum 21.11. weite Teile Deutschlands von Nord nach Südost,
gebietweise kam es dabei zu ergiebigen Niederschlägen. In einem breiten Streifen
von der deutsch-dänischen Grenze bis nach Bayern fielen meist um 10 Liter pro
Quadratmeter, besonders im Nordstau der Mittelgebirge gab es sogar über 20
Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Damit fielen die Mengen auch stärker
aus als zunächst erwartet. In den Bergen fielen die Niederschläge meist als
Schnee, so erhöhte sich die Schneedecke z.B. auf dem Fichtelberg von 30 auf 49 cm,
auf dem Brocken im Harz gab es einen Schneezuwachs von 18cm auf dann 40cm. In
Ostbayern bildete sich bei Temperaturen um 0°C sogar in den Niederungen eine
schwache, aber geschlossene Schneedecke aus und in den Mittelgebirgen wurden
vereinzelt erste Wintersportaktivitäten möglich.
Am 21.11.2005 ließ
die Wetterwirksamkeit von Tief RAINER rasch nach. Es zog weiter nach Polen und
löste sich dort im Laufe des Tages auch auf.
Geschrieben am
19.01.2006 von Andreas Blei
Wetterkarte:
21.11.2005
Pate: Rainer Machledt