Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  ROBERT

(getauft am 16.04.2009)

 

Ein Wirbel bildete sich in der Nacht zum 16.04.2009 über der Nordsee vor der Norwegischen Küste und wurde im Laufe des Tages auf den Namen ROBERT getauft.

Innerhalb der folgenden 24 Stunden verlagerte sich das Tiefsdruckgebiet unter deutlicher Verstärkung nach Nordosten und lag am 17.04. mit einem Kerndruck von unter 1000 hPa über dem Nordkap. Es sorgte dort bei Temperaturen unter dem Gefrierpunkt für vereinzelte Schneeschauer. Etwas weiter südlich in Tromsö wurde bei leicht positiver Temperatur Regen gemeldet. Die Tiefstwerte sanken im Landesinneren aufgrund eines Kaltluftvorstoßes rasch ab und lagen nachts bei -10°C. Auch tagsüber wurde vereinzelt die 0°C-Marke nicht überschritten.

Bis zum 18.04. beeinflusste die Zyklone ROBERT weite Teile Nordskandinaviens, wo die Wetterstation in Murmansk in der Nacht zum 19.04. bei -4°C Graupelschauer meldete.

Zum Folgetag zog das Tief ROBERT unter leichter Verstärkung weiter nach Osten und lag nun bei einem Kerndruck von rund 985 hPa über dem nordwestlichen Ural. Dabei sorgte der Wirbel mit einem markanten Kaltluftvorstoß bis in die Ukraine für kühle Temperaturen, wie zum Beispiel 4°C in Tallinn und Moskau als Tagesmaximum zeigen. In den teils klaren Nächten wurden vor allem in Nordfinnland strenge Fröste von bis zu -17°C registriert. An der Grenze zu den über Süddeutschland wetterbestimmenden feucht-warmen Luftmassen hielten sich über der Mitte Deutschlands noch einige kompaktere Wolkenfelder, während im übrigen Land verbreitet die Sonne schien. Die Temperaturgegensätze waren mit 21°C im Rhein-Main Gebiet und nur 7°C Höchsttemperatur auf Rügen in der trocken-kalten Luftmasse stark ausgeprägt.

Bis zum 20.04. verlagerte sich der Wirbel in Richtung Norden zur Eismeerküste. Das Zentrum der Zyklone lag ungefähr über der Mündung des Ob und der Kerndruck bei unveränderten 985 hPa. In Nordrussland sorgte ROBERT für leichten Dauerfrost bei leichtem Schneefall. Anschließend verlagerte sich das Tief zügig in Richtung Nordwestasien und wurde ab dem 21.04.2009 nicht mehr auf den Europäischen Wetterkarten geführt.


Geschrieben am 07.05.2009 von Tobias Mahnkopf

Wetterkarte: 18.04.2009

Pate: Wolfgang Abel