Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ROLAND
(getauft am 17.06.2003)
Am 13. Juni 2003 hatte sich über dem Nordatlantik ein Tiefdruckgebiet entwickelt, das sich im Laufe der folgenden zwei Tage zwar kaum verlagerte, sich allerdings sehr verstärkte: Am 13.Juni 2003 wies es einen Kerndruck von 1002 hPa auf, einen Tag später unter 995 hPa, am 15. Juni 2003 unter 990 hPa.
Die es umgebenden geschlossenen Isobaren überspannten fast den gesamten Nordatlantik, auch sein Frontensystem war großräumig ausgeprägt. Im Satellitenbild vom 15.Juni 2003 sind die zugehörigen Wolkenkomplexe südwestlich von Island eindrucksvoll erkennbar. Bis zum 16.Juni 2003 verlagerten sich diese Wolkenfelder Richtung Nordosten; im Satellitenbild sind sie über den Meeresgebieten zwischen Island und den Britischen Insln zu sehen.
Am
17. Juni 2003 wurde dieses Tiefdruckgebiet auf den Namen ROLAND getauft. Es
begann sich bereits wieder aufzufüllen und war weitgehend okkludiert. ROLANDs
lang gezogene Okklusionsfront erstreckte sich von der Südküste Islands über Irland hinweg bis vor die portugiesische
Küste und bewegte sich weiter nach Osten. Sie war allerdings nicht besonders
wetterintensiv; lediglich eine Station an der südisländischen Küste meldete
starken Regen.
Bis
zum 18. Juni 2003 hatte sich über der Nordsee das Teiltief QUIRINIUS aus einer
der Okklusionsfront von ROLAND vorgelagerten Konvergenzlinie gebildet, während
ROLAND mit seinen Zentrum nach wie vor Island lag, sich aber noch einmal etwas
vertieft hatte.
An
seiner Südseite zog mit hoher Geschwindigkeit Tief SASCHA voran, das bis zum
19. Juni 2003 das Frontensystem von ROLAND fast eingeholt hatte, sich bis zum
20. Juni 2003 mit ihm vereinigte und in den Folgetagen das Wettergeschehen über
Mitteleuropa bestimmte.
Wetterkarte: 17.06.2003
Pate: Michaela Stoy