Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
ROSALIE
(getauft am
25.04.2010)
Am
25.04.2010 wurde ein Tiefdruckgebiet auf den Namen ROSALIE getauft, das sich
westlich von Schottland über dem Nordatlantik befand. Die Fronten reichten über
ganz Westeuropa. Es kam dabei vor allem über den Britischen Inseln zu Regenfällen,
wobei innerhalb von 12h verbreitet 4 – 5 mm Regen gemessen wurden. Zum Beispiel
meldete Drumalbin in Südschottland eine Niederschlagsmenge von 6 mm und
Bridlington an der Ostküste Englands sogar 12 mm.
Zum
26.04.2010 verlagerte sich ROSALIE nordwärts und löste sich bei den Färöer Inseln
nahezu auf. Dafür entwickelte sich an der Luftmassengrenze über der Ostsee ein
Teiltief des ursprünglichen Tiefs ROSALIE, woraufhin es den gleich Namen
erhielt. In der Nacht griff ein Regengebiet, das zu der Kaltfront von ROSALIE
gehörte, von Westen her auf Deutschland über, das bis zum Morgen des 27.04.2010
innerhalb von 24h ergiebigen Regen brachte. Die höchsten Mengen traten in der
Uckermark mit 17 mm in Angermünde auf. Unmittelbar an der Front entwickelten
sich am Nachmittag über Polen und Tschechien Gewitter. So wurde in Polen in
Szczecin, nahe der deutschen Grenze, eine Niederschlagsmenge von 20mm innerhalb
von 24h registriert. Auch über Deutschland kam es in der rückseitig
eingeflossenen labil geschichteten Meeresluft zu Schauer- und
Gewitterbildungen, z.B. in Leipzig, Münster. Weiterhin wurde es auf Grund der
Kaltfront zunehmend windig. An der Ostseeküste gab es verbreitet Böen der
Windstärke 6 und in Berlin-Dahlem wurde sogar eine Spitzenböe von 29 kn
gemessen, was Windstärke 7 entspricht. Das Zentrum von ROSALIE verlagerte sich
zum 27.04.2010 leicht nach Osten und befand sich nun über der polnischen
Ostsee. Die Fronten zogen sich über Osteuropa, in deren Bereich es zu geringen
Niederschlagsmengen mit 4 – 5 mm innerhalb von 24h kam, beispielsweise fielen
im litauischen Suwalki 5 mm Regen. An der Ostseeküste wehte erneut ein frischer
Wind mit Böen bis Stärke 7, zum Beispiel wurden in Barth 31 kn gemessen. Am
28.04.2010 befand sich ROSALIE mittlerweile über Weißrussland. Im Bereich der
Kaltfront, die noch bis zum Mittelmeer reichte, kam es zu leichten Schauern. Am
29.04.2010 hatte sich ROSALIE aufgelöst und verschwand aus dem Einzugsgebiet
der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben
von Claudia Wersing
Wetterkarte:
26.04.10
Pate: Jasmin Jüning (powered by wetter.de)