Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet ROSEL
(getauft am 02.12.2008)
Am 2. Dezember
bildete sich über dem Nordatlantik ein Tiefdruckgebiet, das auf den Namen ROSEL
getauft wurde. Vom Nordatlantik her hatte der Sturmwirbel die Britischen Inseln
weitgehend überquert und so erreichte sein Regengebiet am Mittag des 4.
Dezembers schon den Nordwesten Deutschlands.
Die Okklusion
des Wirbels hatte sich mit der Verlagerung des Zentrums zur Nordsee Mitteleuropa
genähert. Dabei trat nach Norden hin, anfangs auch im Flachland noch Schneefall
auf, doch stieg die Schneefallgrenze auf 700 bis 800 Meter an. Die höchsten
Gipfel der Mittelgebirge meldeten weiteren Schneezuwachs. So stieg die
Schneehöhe auf dem Brocken auf 92 cm. Damit lag dort mehr Schnee als auf der
Zugspitze, die „nur“ 70 cm aufwies. Allgemein traten vor allem im Süden und
Südwesten recht hohe Niederschlagsmengen auf. So meldete Saarbrücken 13 mm,
Tholey 16 mm und Neuhaus am Rennweg 15 mm innerhalb von 24 Stunden. Nach
Nordosten schwächte sich das Niederschlagsgebiet rasch ab, im Berliner Raum
schließlich wurden nur noch wenige Zehntel Liter registriert.
Deutschland
befand sich nun ganz im Einflussbereich des hochreichenden Tiefdruckwirbels
ROSEL, der nur langsam mit seinem Zentrum unter Abschwächung von der Nord- zur
Ostsee zog. Er führte Meeresluft subpolaren Ursprungs heran, in der am 5.
Dezember die Temperatur in den Niederungen verbreitet über 5°C, am Rhein und in
Bayern örtlich über 9°C anstieg. Hauptsächlich im Westen regnete es immer
wieder, während im Bergland bei leichtem Dauerfrost Schnee fiel. So sackte in
Braunlage infolge Tauwetters die Schneedecke um einige Zentimeter zusammen, wohingegen
sie auf dem Brocken weiter wuchs. Auf dem Kahlen Asten lag am Morgen des 6.
Dezembers der Schnee sogar 74 cm hoch. Das ist eine Schneehöhe, wie sie zu
diesem Zeitpunkt in Deutschland nur noch von der Zugspitze (85 cm) und dem
Brocken (96 cm) übertroffen wurde.
Fortan entfernte
sich der Wirbel ROSEL zum Baltikum, wobei der wechselhafte Wettercharakter über
Deutschland anhielt.
Am 7. Dezember
lag ROSEL bereits über Nordrussland. Auf der Rückseite des Tiefs war es in
Deutschland meist wolkig bis bedeckt. Im Osten und Süden gab es verbreitet leichten
Regen, der in Alpennähe mit mehr als 5 Liter pro Quadratmeter binnen 24 Stunden
auch etwas kräftiger ausfiel.
In der Folge zog
die Zyklone noch weiter nordwärts und verschwand am 10. Dezember wieder von der
Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 01.01.2009 von Sabrina
Schmidt
Wetterkarte: 04.12.2008
Pate: Rosel Haase