Lebensgeschichte
(getauft am 27.08.2003)
Am
27.08.2003 bekam das Tiefdruckgebiet im östlichen Atlantik den Namen RUDOLF.
Seine
Warmfront streifte dabei schon den nordwestlichsten Zipfel Spaniens. Einen Tag
später blieb sein Kern quasi stationär, jedoch
überquerte seine Warmfront in der Nacht Frankreich und lag zum Mittag
schon über Süddeutschland. Seine Kaltfront überquerte in der Nacht Spanien. Im
Warmsektor RUDOLF’s kam es aufgrund der sehr schwülen und sehr warmen Luft zu
einzelnen Gewittern über Frankreich.
Am
29.08.2003 zog RUDOLF dann nach Deutschland. An seiner Warmfront gab es in
Norddeutschland schon vor Mitternacht Regen, der teilweise ergiebig und mit
Gewittern durchsetzt war. Zeitweise nahm aber auch die Schauer- und
Gewittertätigkeit an der nach Osten vordringenden Kaltluft zu. Sie brachte im
Westen Deutschlands die ergiebigsten Niederschläge. So fielen innerhalb von 24
Stunden 29,6 mm Regen in Krefeld. Im östlichen Teil Deutschlands fiel weit
weniger, so gab es in Berlin-Dahlem nur 7,3 mm.
RUDOLF
zog nun weiter in Richtung Osten. An seiner Vorderseite wurde dabei heiße Luft
tropischen Ursprungs nach Norden geführt, so wurden zum Beispiel in Belgrad
38,4°C erreicht. An der nachfolgenden Kaltfront gab es jedoch teils unwetterartige
Gewitter mit Platzregen, so fielen in Klagenfurt 81 Liter pro Quadratmeter
innerhalb von 12 Stunden, in Ratece-Planica sogar 109 Liter. Auch in
Deutschland kam es zu Überschwemmungen und Sturmböen. In der Nähe des Schlosses
Bellevue in Berlin fielen 26 Liter pro Quadratmeter.
Bis
zum 31.08.2003 zog RUDOLF, unter Verstärkung auf einen Luftdruck von 985 hPa,
nach Russland, wobei es auf seiner Rückseite in subpolarer Luft noch zu
einzelnen Gewittern in Norddeutschland kam. Bis zum 03.09.2003 zog RUDOLF mit
teils ergiebigen Regen weiter über Russland ins Nordmeer und löste sich dabei
allmählich auf. Am 04.09.2003 verschwand er dann aus unseren Wetterkarten.
Wetterkarte: 29.08.2003
Pate: Gabriele Gnirß