Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  SAMUEL

(getauft am 19.11.2003)

 

 

Ein Tiefdruckwirbel, welcher sich über dem Nordatlantik gebildet hatte, wurde am Mittwoch [19.11.2003] auf den Namen SAMUEL getauft, auf der Berliner Wetterkarte war das Tief ab dem 20.11.03 zu sehen.

Sein Zentrum lag am Donnerstag [20.11.2003] über der Irischen See, doch das dazugehörende Frontensystem hatte schon Einfluss auf unser Wettergeschehen genommen. So brachte die Warmfront trockene, nur geringfügig abgekühlte Luft subtropischen Ursprungs bis in unseren Raum. Die Temperaturen kletterten im Westen Deutschlands und in Berlin auf milde 12°C. Nur einige Stationen in Frankreich und Belgien meldeten Regen oder Sprühregen. Jedoch blieb es bei Mengen weit unter 1 Liter pro Quadratmeter.

Auf seinem Weg ostwärts lag das Zentrum von SAMUEL am Freitag etwa 100 Kilometer vor der Südwestküste Norwegens im Skagerrak. Am Wettergeschehen in Deutschland hatte sich in den vergangenen 24 Stunden wenig getan und es erreichte uns weiterhin milde Luft subtropischer Herkunft.

Jedoch gab es Unterschiede in der Variante der Luftmasse. So lag der Norden Deutschlands eher in einem abgekühlten Bereich der subtropischen Meeresluft, so dass in den trüben Gebieten im Norden die Temperatur zum Mittagstermin bei unter 10°C lag, während sonst in der gesamten Bundesrepublik die Werte zwischen 10 und 12°C pegelten. Ausnahme bildete der Südteil Deutschlands, welcher in Gebieten mit anhaltendem Nebel nur 5-7°C erreichte. Es gab jedoch auch 15°C, welche in Freudenstadt gemessen wurden.

SAMUEL zog weiter ostwärts, sein Kern lag am 22.11.03 über dem südlichen Schweden. Den Einfluss auf unser Wettergeschehen hatte der Tiefdruckwirbel bereits verloren, nur in Dänemark konnte Niederschlag registriert werden (Kopenhagen meldete 1 Liter pro Quadratmeter).

Schon etwas geschwächt, auch durch den immer stärker werdenden Einfluss eines Hochdruckgebietes über dem Balkan, blieb die Bewegungsrichtung eingeschränkt. Da aber auch im Norden ein blockierendes Hoch lag, konnte SAMUEL nur in Richtung Ost weiterziehen.

Am 23.11.03 befand sich das Zentrum von SAMUEL über Lettland und sorgte dort für trübes, nebliges Wetter. Auch Niederschläge konnten gemessen werden: beispielsweise Riga meldete 3 Liter pro Quadratmeter. Dies konnte man jedoch als letztes Aufbäumen auffassen, da sich noch am selben Tag der Wirbel über dem Landesinneren auflöste.

 


Geschrieben am 10.12.2003 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 20.11.2003

Pate: Gerald Haupt