Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  SASA

(getauft am 21.04.2009)

 

Das Tiefdruckgebiet SASA bildete sich im Laufe des 21.04. als ein Ableger eines Wirbels mit Zentrum über Jan Mayen südwestlich von Norwegen. Es wurde noch am gleichen Tag vom Dienst habenden Meteorologen an der Freien Universität Berlin getauft, als der kommende Einfluss auf das mitteleuropäische Wettergeschehen absehbar war. Der Kerndruck war mit 1020 hPa allerdings noch relativ schwach ausgeprägt.

Erst am nächsten Tag wurde SASA wetterwirksam, als das Tief relativ schnell über Norddeutschland und Polen hinweg zu den Karpaten zog. Dabei entstand über Norddeutschland durch eine Luftmassengrenze ein Temperaturgradient von über 10°C auf einer Länge von etwa 200 km. Während beispielsweise zum Mittag bei zunehmender Bewölkung und letzten Sonnenstrahlen in Angermünde 17°C gemessen wurden, waren es weiter nordwestlich in Waren an der Müritz nur noch 7°C.

In der eingeflossenen Kaltluft bildeten sich dann zum Teil kräftige Schauer und auch Gewitter, die im östlichen Niedersachsen und Thüringen vereinzelt sogar Niederschlagsmengen von 10-12 l/m² brachten. Gänzlich von den Niederschlägen ausgespart wurden die Gebiete westlich des Rheins, wo die Sonne mit bis zu 12 Stunden auch am längsten schien. Die Tageshöchsttemperaturen wurden dementsprechend auf der Vorderseite der Kaltfront in der Südhälfte Deutschlands erreicht. So wurden in Konstanz als Tagesmaximum 21,5°C und in Regensburg 21,6°C registriert.

In der darauf folgenden Nacht sanken die Temperaturen dann in der klaren Luft bei gelegentlichen Auflockerungen verbreitet auf Werte unter 5°C ab, stellenweise gab es sogar Bodenfrost wie in Barth an der Ostsee oder in Saarbrücken.

Das Tief SASA erreichte dann mit erkennbaren Abschwächungstendenzen am 23.04. den Balkan. Die höchsten Niederschlagsmengen an diesem Tag wurden aus Locarno mit 20 l/m² und aus Ljubljana mit 22 l/m² gemeldet. Deutschland stand zu diesem Zeitpunkt bereits wieder unter Hochdruckeinfluss.

In der Folge zog der Wirbel SASA über das Schwarze Meer unter weiterer Abschwächung zum Kaukasus und somit nach einer Lebensdauer von rund 3 Tagen aus dem Bereich der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 18.05.2009 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 22.04.2009

Pate: Sascha Stolic