Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet SÖREN

(getauft am 01.10.2009)

 

Am 1. Oktober hatte sich zwischen Grönland und Island ein Tiefdruckgebiet gebildet, das auf den Namen SÖREN getauft wurde.

Der am 2. Oktober über der Dänemarkstraße gelegene Tiefdruckwirbel zog unter erheblicher Verstärkung zu einem Sturmtief nach Südosten bis Osten. Seine Warmfront griff bereits in der Nacht zum 3.10. auf den Nordwesten Deutschlands über und brachte länger anhaltenden Regen, wobei in Nordfriesland bis zu 20 Liter innerhalb von 12 Stunden fiel. Das Niederschlagsgebiet breitete sich rasch weiter nach Osten bis Südosten aus und hatte in stark abgeschwächter Form am Vormittag des 3.10. auch den Berliner Raum erfasst, löste sich aber im Laufe der Mittagsstunden über Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern weitgehend auf. Der umfangreiche Tiefdruckwirbel SÖREN zog mit seinem Zentrum rasch vom Seegebiet zwischen Island und Schottland weiter nach Schweden. Besonders in Zentrumsnähe regnete es ergiebig, und sowohl in Teilen Dänemarks als auch Schwedens sowie im Baltikum fielen innerhalb von 24 Stunden mehr als 10, stellenweise mehr als 20 Liter Niederschlag pro Quadratmeter. In Meierwik nahe der dänischen Grenze wurden sogar 29 Liter gemessen. Weiter nach Süden zu nahmen in Deutschland die Regenmengen dann aber rasch ab, doch blieb es in weiten Teilen Norddeutschlands stark bewölkt, so dass die Temperatur in der von Westen heran wehenden Meeresluft subtropischen Ursprungs (mSp) nur auf Werte um 15°C stieg, doch blieb es dafür in der Nacht mit Minima über 10°C relativ mild. Im Süden Deutschlands, wo die Bewölkung zumeist nur gering war, gab es dagegen größere Temperaturschwankungen zwischen Tag und Nacht. So wurden bei teilweise mehr als 10 Stunden Sonnenschein vereinzelt 20°C überschritten. SÖREN brachte hauptsächlich dem Norden Deutschlands windiges, teilweise stürmisches Wetter, wobei auf Sylt mit Böen bis zu 60 kn (Windstärke 11) orkanartiger Sturm auftrat.

Unter leichter Abschwächung zog SÖREN am 4.10. mit seinem Zentrum nach Finnland, wo es stellenweise stark regnete. So fiel in Helsinki innerhalb von 24 Stunden, bis zum Morgen des 5. Oktobers, eine Niederschlagsmenge von 34 l/m². In Lappland ging der Niederschlag teilweise in Schnee über, so dass am Morgen des 5.10. in Rovaniemi eine 2 cm hohe Schneedecke registriert wurde.

Mit dem Abzug von SÖREN nahm der Luftdruckgradient über Norddeutschland rasch ab, so dass der Wind auf Sylt nur noch Stärke 7 erreichte.

Tiefdruckgebiet SÖREN verlagerte sich noch weiter nach Osten und verschwand am 7. Oktober 2009 von der Berliner Wetterkarte.    


Geschrieben am 19.10.2009 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 03. Oktober 2009

Pate: Sören Bott