Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  SONJA

(getauft am 02.02.2004)

 

 

SONJA entstand über dem westlichen Atlantik und verlagerte sich mit der starken Höhenströmung rasch nach Osten, wo SONJA in einem recht großen Höhentrog sich sehr schnell zu einem Sturmwirbel (Windgeschwindigkeit in Böen verbreitet Stärke 8 und höher) entwickelte. So wurde SONJA am 02.Februar noch nördlich der Azoren getauft. Am 03.02. war SONJA im Seegebiet südlich von Island angelangt und lag dort in einem relativ ortsfesten kleineren Höhentief, so dass SONJA wie ein Steuerungstief wirkte.

An der Kaltfront von SONJA bildeten sich immer wieder kleinere Tiefdruckgebiete, die dann den am 03. noch sehr großen Warmsektor zu verkleinern begannen. Als am 02.02. die Warmfront über den Westen Deutschlands zog, fielen dort verbreitet 10 bis 20 Liter pro m², in der Nacht zum 03.02. fielen beim überqueren der Gebiete östlich der Elbe meist nur noch 1 bis 5 Liter pro m². Im Stau der Alpen kam es dabei zu sehr ergiebigen Niederschlägen (z.B. Lunz 51 Liter oder Reichenau/Rax 53 Liter pro m²). Hinter der Warmfront stiegen die Temperaturen auf bis zu 16°C an und auch in der Nacht sanken sie bei Wolken kaum unter 10°C.

Bereits am 04.02. wurde SONJA dann von TURID eingeholt und so bildete sich scheinbar ein Gespann aus den beiden Tiefruckgebieten. In dem Gespann hatte SONJA aber kaum noch eine eigene Front, so dass SONJA nur noch als kleines Resttiefdruckgebiet an der Okklusionsfront von TURID hing. Erst als die beiden Tiefdruckgebiete infolge der Höhenströmung die Ostsee überquerten, begann SONJA nochmals mit der Bildung eigener Fronten. Diese Entwicklung war aber nur von kurzer Dauer, da das zu dem Gespann gehörende Höhentief sich schnell in Richtung Arktis in Bewegung setzte und dort am 07.02. nahe zu verschwunden war.

In diesem Auflösungsprozess verschwand dann auch SONJA am 07.02.2004 aus den Wetterkarten.

 


Geschrieben am 12.03.2004 von Ingmar Behrendt/Norina Bähr

Wetterkarte: 03.02.2004

Pate: Sonja Benz Bollinger