Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  STEFFEN

(getauft am 08.07.2009)

 

Am 8. Juli 2009 entstand über Polen ein Tiefdruckgebiet, das auf den Namen STEFFEN getauft wurde. Der Wirbel vertiefte sich rasch zu einem kleinräumigen Sturmtief mit einem Kerndruck unter 990 hPa. In seinem Bereich kam es verbreitet zu kräftigem Regen. Beispielsweise fielen in Kaliningrad bis zum Abend des 08.07. 26 mm, im litauischen Laukuva
33 mm und im lettischen Kolka 35 mm Niederschlag.

In den Nachtstunden zum 9. Juli fiel der meiste Regen auf den Inseln zwischen Estland und Schweden. Dort meldete die Station Uto 69 mm Regen, aber auch die Station Film, nördlich von Stockholm gelegen, meldete mit 31 mm größere Mengen. Am Morgen des 09.07. wurden aus Ventspils an der lettischen Küste Böen der Stärke 9 registriert.

Das Sturmtief STEFFEN verlagerte sich nur geringfügig, wobei es allerdings seine Richtung änderte und zur schwedischen Ostseeküste zog. Dabei hatte sich das Tiefzentrum auch in der oberen Troposphäre ausgeprägt.

In Deutschland setzte sich das wechselhafte und recht kühle Schauerwetter am Rande der beiden Tiefdruckgebiete RAINER, nordwestlich von Deutschland gelegen, und STEFFEN fort. Es traten vor allem im Norden, aber auch in einem Streifen vom Saarland bis nach Bayern einige Schauer, örtlich auch Gewitter auf. Weitgehend trocken blieb es in einem Gebiet von Hessen über Thüringen bis zur Niederlausitz. An den Tagesmaxima änderte sich im Vergleich zum Vortag wenig, meist wurden wieder 17 bis 21°C gemessen. Nur am Oberrhein stieg die Temperatur örtlich bis 24°C (Ohlsbach).

Einen Tag später, am 11. Juli, zog der erheblich abgeschwächte Tiefdruckwirbel langsam weiter westwärts nach Mittelnorwegen. Die Niederschlagsprozesse in seinem Bereich schwächten sich ab, waren aber in den Staulagen der norwegischen Gebirge teilweise immer noch ergiebig. So fiel an der Station Malung im Westen Mittelschwedens 21 Liter pro Quadratmeter, aber auch im Raum von Kiruna, der nördlichsten Stadt Schwedens gab es 12-stündige Niederschlagshöhen bis zu 20 mm. Insgesamt erwärmte sich die Luft in Schweden und Finnland, vor allem aber in Lappland, wo die Temperatur tags zuvor bis 22°C stieg.

In der Folge verlagerte sich STEFFEN noch leicht in nördliche Richtung und verschwand am 13. Juli 2009 wieder von den Europäischen Wetterkarten.


Geschrieben am 20.07.2009 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 10.07.2009

Pate: Steffen Röhricht