Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet STEVE
(getauft am 18.06.2007)
Am 18. Juni 2007
bildete sich korrespondierend zu einem Höhentrog über dem Nordatlantik ein
Tiefdruckgebiet aus, das auf den Namen STEVE getauft wurde. Einen Tag später erreichte
der Tiefdruckwirbel das Seegebiet südwestlich von Irland und übernahm nach
starker Intensivierung die Steuerungsfunktion. Auf dem Satellitenbild wies er
eine eindrucksvolle Wolkenspirale auf.
An der Okklusion des Tiefdruckwirbels entwickelten sich Schauer
und Gewitter, die das Rheingebiet erreichten und sich am Vormittag des 20.06.
auflösten. In Berlin zogen dabei die von den zerfallenden Cumulonimben
abgelösten Reste hoher und mittelhoher Bewölkung auf,
wodurch der Temperaturanstieg deutlich gedämpft und die 30°C-Marke nicht mehr
erreicht wurde. Am Nachmittag des 20.06. kam es im Bereich der über Deutschland
liegenden Kaltfrontokklusion des Tiefdruckwirbels
STEVE zur Bildung von Schauern und Gewittern. Die Regenhöhen lagen im Berliner
Raum in den Abendstunden jedoch nur bei 0,1 bis 2 mm. Etwas mehr Regen fiel
wohl auch aus orographischen Gründen im Bereich des
Fläming mit 5 bis 8 mm.
Während der ersten
Nachthälfte entwickelten sich über dem Südwesten Deutschlands neue große
Schauer- und Gewitterzellen. Diese Niederschlagsfelder breiteten sich nach
Nordosten aus und erreichten Berlin am 21. Juni. Die Niederschlagstätigkeit
dauerte bis in die Nacht zum 22.06. an. Die Niederschlagsmenge war dabei recht
unterschiedlich. In 24 Stunden fielen in Marzahn nur 7,2 mm, am Flughafen
Schönefeld am südöstlichsten Rand der Stadt gab es dagegen 40,8 mm. Dort gab es
von allen Messstationen Berlins auch die höchste Bö mit 15,9 m/s (Windstärke
7). STEVE blieb relativ ortsfest, schwächte sich aber allmählich ab und
verschwand am 25. Juni 2007 wieder von der Berliner Wetterkarte.
Geschrieben am 30.07.2007 von Sabrina Schmidt
Wetterkarte: 19.06.2007
Pate: Radio Südtirol 1