Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet TIFFANY
(getauft am 13.10.2008)
Am 13.10.08
wurde das sich über dem Atlantik befindende und noch schwach ausgeprägte
Tiefdruckgebiet auf den Namen TIFFANY getauft, da sich zu diesem Zeitpunkt
bereits ein kommender Einfluss auf das mitteleuropäische Wettergeschehen
andeutete.
In den folgenden
Tagen verlagerte sich das Tiefdruckgebiet unter Verstärkung über die westliche
Biscaya weiter nach Nordosten und befand sich am 15.10.08 mit seinem Zentrum
über der Nordsee. Die Warmfront lag quer über Norddeutschland und brachte neben
kompakten Wolkenfeldern auch hin und wieder ein paar Regentropfen. Gleichzeitig
befand sich der Süden Deutschlands im Warmsektor des Wirbels TIFFANY, so dass
die Mittagstemperaturen nahe 20°C lagen. Mancherorts wurde die 20°C-Marke in
den Nachmittagsstunden sogar noch geknackt wie beispielsweise in Konstanz und
München mit 21°C.
Am Abend und in
der Nacht zum 16.10.08 überquerte dann die Kaltfront TIFFANYS Deutschland
ostwärts. Dabei wurden in Verbindung einsetzender schauerartig verstärkter
Regenfälle verbreitet Mengen um 5, örtlich auch über 10 Liter pro Quadratmeter
registriert. Exemplarisch meldete die Wetterstation Schwerin eine
Niederschlagsmenge von 11 l/m².
Unter
Verstärkung zog TIFFANY weiter nordostwärts und befand sich tagsüber bereits
über Südskandinavien. Die zunehmend ins Schleifen geratene Kaltfront bestimmte
noch längere Zeit das Wettergeschehen in Süddeutschland, so dass es dort teils
länger anhaltend und ergiebig regnete. Die höchsten 24-stündigen Regenmengen
wurden im Allgäu in Balderschwang mit 58 Liter pro Quadratmeter gemessen. Doch
auch am Westhang des Schwarzwaldes fielen teils mehr als 50 l/m².
Am Folgetag zog TIFFANY
weiter nach Südfinnland und vertiefte sich dabei um 15 hPa
auf einen Kerndruck von circa 990 hPa. An der
Südflanke TIFFANYS bildete sich ein kleines Randtief TIFFANY II. Die Ausläufer des
Tiefdruckkomplexes verliefen dabei über ganz Osteuropa und sorgten verbreitet für
Niederschläge. So fielen beispielsweise bis zum 18.10.08 in St. Petersburg 17
l/m² innerhalb von 24 Stunden.
In der Folge
verlagerte sich das System TIFFANY nach Nordosten und brachte vor allem über
dem europäischen Teil Russlands und Nordfinnland teils ergiebige Regenfälle,
bevor es zum 20.10.08 weiter nach Norden über die Barentssee wanderte und somit
wieder von der Berliner Wetterkarte verschwand.
Geschrieben am 01.12.2008 von Claudia Wersing
Wetterkarte: 16.10.2008
Pate: Tiffany Mohr