Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet TINKA

(getauft am 18.02.2010)

 

Im Laufe des 17.02. bildete sich westlich der Azoren ein Tiefdruckgebiet, welches am 18.02. auf den Namen TINKA getauft wurde. Noch am selben Tag überquerte TINKA Marokko und die Iberische Halbinsel und brachte dort verbreitet erhebliche 24-stündige Niederschlagsmengen. Die höchste Menge aus Marokko meldete Casablanca mit 16 l/m², während im Süden Spaniens deutlich höhere Mengen z.B. in Sevilla (27 l/m²), Malaga (31 l/m²), Moron de la Frontera (41,9 l/m²) und Jerez de la Frontera (76,1 l/m²) registriert wurden. Aber auch im Süden Frankreichs fielen in der Nacht zum 19.02. bereits erste kräftige Niederschläge z.B. in Montpellier mit 20 l/m² in nur 6 Stunden.

An diesem Tag erreichte TINKA ihren tiefsten Kerndruck von etwa 985 hPa und zog über Südfrankreich und Italien nach Südeuropa, wobei Deutschland nicht in ihren Einflussbereich gelangte. Dabei wurden insbesondere aus den Mittelmeerregionen weitere zum Teil recht hohe 24-stündige Niederschlagsmengen gemeldet, wobei Barcelona (38 l/m²), Piacenza (50 l/m²) und in der folgenden Nacht auch schon Ljubljana (Slowenien, 44 l/m²) hervorzuheben sind. Gleichzeitig gelangte auf der Südostseite von TINKA sehr warme Luft aus Nordafrika in den Mittelmeerraum, bei der die Höchsttemperatur in Palermo mit 26,1°C sogar die 25°C-Grenze für einen Sommertag überschritt. Aber auch die gemeldeten Tiefsttemperaturen aus Kreta mit 18°C und von der Nordküste Libyens mit 25°C sind hierbei recht außergewöhnlich.

Am 20.02. zog TINKA über die Ukraine weiter in Richtung Osten, wobei nochmals hohe Niederschlagsmengen, z.B. in Dubrovnik mit 38 l/m² und Izmir mit 24 l/m² registriert wurden. Sie schwächte sich nun aber schon deutlich ab, denn der Kerndruck erhöhte sich stetig und lag am 22.02. nur noch knapp unter 1000hPa.

An diesem Tag tauchte TINKA über dem südlichen Ural auch letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auf, bevor sie diese in Richtung Osten verließ.

 

 


Geschrieben am 24.03.2010 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 20.02.2010

Pate: Sonja Apitz