Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet TOLGA
(getauft am 19.06.2003)
Am
19.06.03 wurde ein über dem Nordwesten Deutschlands entstandenes
Tiefdruckgebiet auf den Namen TOLGA getauft.
Bereits
in der folgenden Nacht überquerte die Kaltfront von TOLGA den Norden
Deutschlands. Dabei traten in Begleitung von Schauern und Gewittern im
ostdeutschen Raum, aber vor allem östlich der Elbe unerwartet starke Böen auf,
so wurde beispielsweise am Flughafen Berlin-Schönefeld Windstärke 9 erreicht.
Die höchsten Regenmengen gab es in Boltenhagen und Grunow (in der Nähe von
Angermünde) mit 19 Litern pro Quadratmeter. In Berlin waren die nördlichen
Bezirke am stärksten betroffen (Flughafen Tegel 17 Liter pro Quadratmeter).
Nach Südwesten zu nahmen die Mengen rasch ab und in Berlin-Dahlem fielen nur
noch 4 Liter pro Quadratmeter.
TOLGA
überquerte am 21.06.03 unter weiterer Verstärkung das Baltikum. Dort regnete es
auch teilweise sehr ergiebig, in Lettland sowie Estland fielen in den
vorhergehenden 24 Stunden gebietsweise mehr als 30 Liter pro Quadratmeter (
Tartu 33 Liter ).
In
Deutschland resultierte aus dieser Wetterlage ein großer Temperaturunterschied
zwischen den Küstengebieten und dem Süden Deutschlands. So wurden in der von
Nordwesten heranwehenden Subpolaren Meeresluft an der Küste 20°C vielfach nicht
überschritten, während im äußersten Südwesten die 30°C-Schwelle erreicht wurde.
TOLGA
verlagerte sich in den nächsten Tagen unter Abschwächung weiter über Russland
in Richtung Eismeer nach Nordosten, was kühles Schauerwetter im größten Teil
Russlands brachte. Dabei stieg nur im Süden sowie in St. Petersburg die
Temperatur bis 22°C. Sonst lagen die Maxima verbreitet unter 20°C, am Weißen
Meer zum Teil nur bei 12°C.
Am
27.06.03 war TOLGA schließlich so schwach, dass er von der Wetterkarte
verschwand.
Wetterkarte: 21.06.2003
Pate: n-tv