Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  TOMMY

(getauft am 10.07.2009)

 

In der Nacht zum 10.07.2009 bildete sich über dem zentralen Atlantik am Rande eines kräftigen Höhentroges eine kleine Zyklone aus, welche am 11.07.2009 auf den Namen TOMMY getauft wurde. Zum Zeitpunkt der Taufe befand sich der Wirbel rund 1000 km südwestlich der Britischen Inseln mit einem Kerndruck von rund 1000 hPa.

In den folgenden 24 Stunden verlagerte sich die Zyklone TOMMY unter erheblicher Verstärkung entlang des Höhentroges nach Nordosten. Der Kern des Wirbels befand sich zu diesem Zeitpunkt mit einem Luftdruck von unter 985 hPa nordwestlich von Irland. Die Frontensysteme überquerten im Verlauf des 12.07.2009 auch Deutschland und sorgten verbreitet für Regen. Die größten 24-stündigen Niederschlagssummen fielen jedoch in der Nähe des Okklusionspunktes in Valentia (Irland) mit 37 l/m².

Bis zum 13.07.2009 blieb der Wirbel TOMMY unter leichter Abschwächung weitgehend stationär. Die okkludierte Front des Tiefs hatte an diesem Tag Deutschland bereits überquert und in den vergangenen 24 Stunden verbreitet für lang anhaltende Niederschläge gesorgt, die Regenmengen von bis zu 11 l/m² binnen 24 Stunden wie beispielsweise in Bremerhaven brachten. Während der Passage des Frontensystems traten vereinzelt auch einige Gewitter, wie in Lüneburg im Norden Niedersachsens auf. Bei zeitweiligem Sonnenschein stiegen die Temperaturen in Westdeutschland auf sommerliche Werte um 24°C. In Regensburg wurde mit 30,2°C sogar ein heißer Tag (≥30°C) registriert.

Innerhalb der folgenden 24 Stunden verlagerte sich die Zyklone kaum. Der Kerndruck des Druckgebietes stieg dabei geringfügig an und lag bei ungefähr 995 hPa. Gekoppelt mit einem Höhenkeil über Italien sorgte der Wirbel TOMMY für eine südwestliche Anströmung subtropischer Luftmassen nach Mitteleuropa. An der Luftmassengrenze bildeten sich eine vermehrt kleine Wellentiefs, die zahlreiche Gewitter auslösten.

Bis zum 15.07.2009 hatte sich der Wirbel unter leichter Abschwächung weiter nach Osten Richtung Südengland verlagert. Innerhalb des Einflussbereichs der Zyklone wurden aber keine signifikanten Wettererscheinungen mehr gemeldet. Innerhalb der folgenden 24 Stunden zog TOMMY weiter vor die Norwegische Küste und löste sich dort bis zum 17.07.2009 auf.


Geschrieben am 25.07.2009 von Tobias Mahnkopf

Wetterkarte: 12.07.2009

Pate: Hans-Joachim Tombrink