Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  TURID

(getauft am 03.02.2004)

 

 

Die Wettersituation über dem Nordatlantik und Europa war Ende Januar/ Anfang Februar durch mehrere Kurzwellentröge gekennzeichnet. Sie zogen mit der kräftig ausgeprägten Höhenströmung rasch ostwärts, so dass am Boden die rasche Folge der zugehörigen Tiefdruckgebiete das Wetter bestimmte. Dem Tief SONJA folgend überquerte ein solches Tiefdruckgebiet den Nordatlantik, das am 03. Februar 2004 auf den Namen TURID getauft wurde.

An diesem Tag befand sich  sein Zentrum mit einem Druck von 985 hPa südwestlich der Britischen Inseln. Innerhalb von 24 Stunden zog es an der Nordwestseite der blockierenden Antizyklone CHRISTOPHER über Westeuropa hinweg nach Skandinavien. Entlang seiner Kalt- und Okklusionsfront trat zum Teil kräftiger Niederschlag auf.

Gleichzeitig strömte TURID nachfolgend milde Meeresluft nach Mitteleuropa. Unter günstigen Bedingungen (geschlossene Wolkendecke, kein Niederschlag, konstant hohe Windgeschwindigkeit) sank die Temperatur in der Nacht zum 05. Februar 2004 in weiten Teilen Deutschlands nicht unter 10°C, örtlich wurden sogar Rekordwerte registriert: z.B. mit 12.4°C in Berlin-Dahlem das höchste Februar-Minimum seit Beginn der Beobachtungsreihe 1909.

Am folgenden Tag zog TURID weiter an Tief SONJA vorbei ostwärts, sein Zentrum befand sich in der Bodenwetterkarte vom 06. Februar 2004 nahe Moskau, wo TURID Schneefall und Schneeschauer brachte. Aus der direkten Steuerung durch die Antizyklone CHRISTOPHER gelöst, konnte es sich in den nächsten Tagen unter Abschwächung nordwärts verlagern. Am 08. Februar 2004 befand sich TURID mit dem Kerngebiet über der Barentssee, einen Tag später war es im Kartenausschnitt der Berliner Wetterkarte nicht mehr verzeichnet.

 

 


Geschrieben am 25.02.2004 von Stefanie Rentz

Wetterkarte: 04.02.2004

Pate: Julia Kastner