Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  UKI

(getauft am 16.06.2005)

 

 

Am 16. Juni 2005 wurde ein sich über dem Atlantik befindendes Tiefdruckgebiet auf den Namen UKI getauft.

Auch am 18. Juni lag UKI noch dort, er hatte seine Position gegenüber dem Vortag nur geringfügig geändert und sich in seinem Zentrum etwas abgeschwächt. Einen Tag später gelangte zwischen dem Hochdruckgebiet VIORICA über Norddeutschland und UKI über dem Nordatlantik von Süden her sehr warme Luft subtropischen Ursprungs nach Großbritannien, so dass in England die Temperatur verbreitet auf 27 bis 30°C stieg. Dabei wurden die höchsten Werte im Raum von London verzeichnet, im Norden Schottlands wurden in den Niederungen Höchstwerte von 22 bis 25°C erreicht.

Am 20.06. verlagerte sich UKI über dem Nordostatlantik etwas nordostwärts und lag am frühen Morgen knapp südlich von Island. An seiner Ostflanke kam der zugehörige Frontenzug bis vor die Küste Norwegens voran. In seinem Bereich gelangte vor allem in höheren Luftschichten sehr warme Luft zum Nordmeer, wobei vor der Südwestspitze Norwegens nach der 850hPa-Analyse eine Pseudopotentielle Temperatur von etwa 60°C erreicht wurde. In dem am Vortag nur noch schmalen Warmsektor dieses Frontenzuges stieg die Temperatur am Londoner Flughafen Heathrow bis 33°C, sonst wurden in Süd- und Mittelengland verbreitet 30 bis 32°C gemessen.

Am Mittag des 21.06. hatte die Kaltfront des Tiefs UKI erst den Nordwesten Deutschlands überquert und dabei keine besondere Wetteraktivität gezeigt. Sie zog weiter in Richtung Osten und erreichte am Abend Berlin, wobei es im Berliner Raum recht blitzreiche Gewitter gab. Der Niederschlag, der aus der hoch aufgetürmten konvektiven Bewölkung fiel, blieb im gesamten Berliner Stadtgebiet relativ schwach, da zuviel trockene Luft (xS) in den Vertikalprozess einbezogen wurde. Lediglich aus Potsdam wurde am Morgen des 22. Junis eine Regenmenge von 4 mm gemeldet. Ergiebiger war der Niederschlag an der ost- bis südostwärts wandernden Gewitterfront im südlichen Sachsen-Anhalt und in Teilen Sachsens. Der meiste Niederschlag war im Harz gefallen, wo sich offensichtlich die höher gelegene Heizfläche und die Verdunstung aus den Waldgebieten auswirkten. Auf dem Brocken sowie im benachbarten Wernigerode gab es jeweils 14 mm Niederschlag.

Im weiteren Verlauf bewegte sich UKI weiter nach Norden, verharrte dort noch ein paar Tage und verschwand am 26. Juni 2005 von der Berliner Wetterkarte.


Geschrieben am 18.07.2005 von Sabrina Schmidt

Wetterkarte: 20.06.2005

Pate: anonym