Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  URS

(getauft am 22.04.2003)

 

 

 

Dank einer kräftigen Höhenströmung konnte sich am 20.4. über dem zentralen Nordatlantik in Höhe der Azoren ein kräftiger Bodenwirbel ausbilden. Dieses Tiefdruckgebiet verlagerte sich nun in den Folgetagen langsam in Richtung portugiesische Küste und wurde am 22.4. in der Berliner Wetterkarte auf den Namen URS getauft.

Sein Zentrum befand sich zu diesem Zeitpunkt ca. 400 km vor der nordportugiesischen Küste. Auf seinem zweitägigen Weg bis dorthin, sorgte URS mit seinem Frontensystem auf den ansonsten Sonnen-verwöhnten Urlaubsinseln der Azoren und auf Madeira mit teilweise bis zu 15 Liter/m² für ungewöhnlich hohe Niederschlagsmengen durch zahlreiche Gewitter. Am 22.April selbst hat die Kaltfront von URS bereits Südportugal erreicht, so dass auch dort an der Algarve bereits die ersten Gewitter auftraten. Allerdings wurden diese Urlaubsgebiete, wie z.B. Faro mit 6 Litern/m² , nicht mehr mit solch starken Regenmengen bedacht. Das Tagesmaximum in der gesamten Region blieb jedoch auch weiterhin bei unter 20°C und unterschied sich somit nicht wesentlich von den dort herrschenden Wassertemperaturen des Atlantik.

Am Folgetag zog der Höhenwirbel und mit ihm sein zugehöriges Bodentief URS unter Abschwächung nordwärts und kam mit seinem Zentrum über der nordwestlichen Biscaya zum Erliegen. Am 24.April begann das sich von den Azoren nähernde neue Tief VARUS den alten Wirbel URS mit in seine Zirkulation einzubeziehen.

Der Kerndruck von URS betrug nun schon über 1000 hPa und großartige Regenmengen wurden auch nicht mehr beoabachtet. Am 25.April wurde URS letztmalig auf der Berliner Wetterkarte analysiert, ehe er in VARUS aufging.

 


Geschrieben am 10.06.2003 von Marcus Boljahn

Wetterkarte: 22.4.2003              

Pate: Christian Scheibler