Zu
Ostern erstreckte sich ein Trog in 500 hPa von Finnland über Polen südwestwärts
bis zum westlichen Mittelmeergebiet. Dort entstand in der Nacht zum 12.04.2004
das Bodentiefdruckgebiet USCHI und verstärkte die Warmluftzufuhr nach
Südosteuropa.
Der
Bereich des Schwarzen Meeres, der Türkei und des östlichen Mittelmeeres erlebte
eine regelrechte Hitzewelle. Die Maximalwerte der Temperatur erreichten am
12.04.2004 in Jalta auf der Krim 28,5°C, in Aydin in der Westtürkei 30,5°C und
in Heraklion auf Kreta 29,6°C. Auf Kreta wehte ein starker Schirokko. Dabei
handelt es sich um einen heißen Wüstenwind aus südlichen Richtungen, der auf
dem Weg übers Meer viel Feuchtigkeit aufnehmen kann und deshalb weiter im
Norden zu einem schwülen und heißen
Wind wird. Durch diesen Wind sank die Temperatur auf Kreta in der Nacht zum
13.04.2004 nur auf 24°C. Im Norden Afrikas lag die Maximumtemperatur deutlich
über 30°C.
Das
Tief USCHI zog mit der Höhenströmung weiter nach Nordosten und lag am
14.04.2004 mit ihrem Zentrum über dem Schwarzen Meer und wies einen Kerndruck
von 1005 hPa auf.
Verbunden
war das Tief mit ergiebigem Regen in den nördlichen Balkangebieten mit
24-stündigen Niederschlagsmengen zwischen 20 und 40 Liter pro Quadratmeter. In
Odessa am Schwarzen Meer wurden Gewitter beobachtet, was auf den großen
Temperaturunterschied in der Gegend zurückzuführen ist.
In
der Nacht zum 15.04. löste sich USCHI über dem Kaukasus auf. An ihrer Rückseite
gelangte zuvor Kaltluft von der Ukraine bis zur Türkei, so dass dort die
Temperatur merklich zurückging.
Geschrieben am 06.05.2004
Kerstin Prömmel
Wetterkarte: 13.04.2004
Pate: Ernst und Ursula
Hadwiger