Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet UTA
(getauft am 04.02.2008)
Ein am Freitag, den
02.02.2008 über dem Golf von Genua entstandenes Tiefdruckgebiet wurde am
Montag, den 04.02.2008 auf den Namen UTA getauft. Am Anfang war die Entwicklung
des Tiefs recht unsicher und von einigen Modellen nicht richtig erfasst. Erst
im Laufe des 03.02.2008 deutete sich eine längere Lebensdauer dieses
Tiefdruckwirbels an.
Bereits am Sonntag,
den 03.02.2008 brachte das Tief mit seinen Frontensystemen zum Teil recht
ergiebigen Regen im Gebiet zwischen Korsika und Italien. Die Wetterstation in
Latina meldete eine 24-stündige Niederschlagssumme von 38 Litern pro
Quadratmeter. In Mittelitalien wurden verbreitet Gewitter ausgelöst und es
regnete im Durchschnitt 20 Liter auf den Quadratmeter.
Am Montag, den
04.02.2008 lag das Zentrum von UTA noch immer über dem Seeraum zwischen der
Insel Korsika und dem italienischen Festland. Südlich der Alpen spaltete sich
aus einem vor Westeuropa gelegenen Höhentrog ein kleines Höhentief ab, während
der nördliche Teil des Troges ost- bis nordostwärts schwenkte. Mit dieser
Abspaltung entwickelte sich das Bodentief UTA etwas weiter. Diese
Tiefentwicklung führte in Nord- und Mittelitalien sowie auf dem nördlichen
Balkan und besonders an der Adriaküste zu verbreiteten und teilweise auch recht
ergiebigen Niederschlägen, die stellenweise über 10 l/m² im 12-stündigen
Zeitraum betrugen. Die größte Regenmenge im Bereich des Tiefs UTA wurde dabei von
der Wetterstation in Treviso mit 24 l/m² gemeldet.
Am Dienstag, den
05.02.2008 war das Tief UTA mit seinem Zentrum über der mittleren Po-Ebene in Norditalien
angelangt. Noch im Laufe dieses Tages zog der Wirbel eingebettet in der
Höhenströmung nach Südgriechenland weiter, schwächte sich auf dem Weg jedoch
rapide ab. Dennoch löste UTA wieder kräftige Schauer und einzelne Gewitter aus.
Dabei kam es im gesamten südlichen Küstengebiet der Adria und des Ionischen
Meers von Kroatien bis zum Nordwesten der Pelepones zu ergiebigen
Niederschlägen. So meldete die Station in Podgorica, früher Titograd, eine
24-stündige Regenmenge von 52 l/m². Auch an anderen Orten wurden mehr als 20 l/m²
registriert, so z. B. im griechischen Andravida wenig nördlich von Olympia, wo
35 l/m² innerhalb von 24 Stunden gemessen wurden.
Am Mittwoch, den
06.02.2008 hatte UTA die äußerste Spitze Südgriechenlands erreicht. Im
Bodenniveau war das Tief kaum mehr wahrnehmbar. Der Kerndruck betrug schon
knapp 1020 Hektopascal und es stellte sich ein Druckausgleich mit der
Umgebungsluft ein. Dies ist ein eindeutiges Zeichen für eine Zyklolyse, also
für die Sterbephase eines Tiefdruckgebietes. So geschah es, dass UTA an diesem
Mittwoch zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte verzeichnet wurde.
Geschrieben am 04.03.2008 von Ronny Büttner
Wetterkarte: 04.02.2008
Pate: Dr. Hans-Joachim Rödger