Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  UTE

(getauft am 10.04.2008)

 

 

Am Mittwoch, den 09.04.2008 entwickelte sich über dem mittleren Nordatlantik zwischen Grönland und Island aus einer atmosphärischen Welle heraus, ein Tiefdruckgebiet. Dieses wurde am Donnerstag, den 10.04.2008 auf den Namen UTE getauft. Der Wirbel bildete sich in der „Nordatlantischen Tiefdruckrinne“ aus, der Zone, in der die meisten für das europäische Wetter so wichtigen Tiefdruckgebiete entstehen. Am Tag seiner Taufe überquerte das Tief UTE Island und zog mit der allgemeinen Höhenströmung weiter in Richtung Großbritannien. Die Temperaturen in Großbritannien stiegen an diesem Tag nur wenig über 11°C, der Niederschlag fiel ebenso gering aus. Meist lag die 24-stündige Niederschlagssumme bei unter 1 Liter pro Quadratmeter.

Am Freitag, den 11.04.2008 befand sich das Zentrum von UTE direkt über England und dort blieb das Tief auch am folgenden Tag liegen. Ursache hierfür war ein ausgeprägter Höhentrog, welcher mit seiner Achse genau über England lag. In den 2 Tagen über Großbritannien kam jedoch nur wenig Niederschlag zu Stande, die Temperaturen lagen in England, Schottland und Wales meist um 12°C. 

Am Sonntag, den 13.04.2008 wurde UTE erneut von der Höhenströmung erfasst und verlagerte sich auf der Trogvorderseite weiter in Richtung norwegische Atlantikküste. Ein Frontensystem, die sogenannte Okklusion, erstreckte sich über die Nordsee und den Benelux-Ländern hinweg bis in den Norden Frankreichs hinein. Dabei streifte die Front auch Deutschland. Die höchsten 24-stündigen Niederschlagsmengen fielen in Nordrhein-Westfalen und Nordhessen. Die Wetterstationen südlich von Köln meldeten bis zu 11 Liter pro Quadratmeter. Am wärmsten war es in Deutschland, an diesem Sonntag, im Breisgau und in Brandenburg. Dort stiegen die Temperaturen auf bis zu 17°C an.

Am Montag, den 14.04.2008 war UTE bereits vor der mittelnorwegischen Küste angelangt. Das Tief war also innerhalb der letzten 24 Stunden 1000 Kilometer nach Norden gezogen. Auf dem Weg dorthin löste UTE jedoch nur wenig Niederschlag aus. Im mittelnorwegischen Gebirge gab es aber sogar noch einmal etwas Schnee zu vermelden. Am Folgetag erreichte unserer Tiefdruckwirbel die nordnorwegische Küste. Bis zu diesem Tag zog Tief UTE beständig entlang der norwegischen Küstenlinie und brachte dabei etwas Regen bis hinein nach Finnland. 

Am Mittwoch, den 16.04.2008 verlies UTE jedoch diesen Kurs und überquerte Spitzbergen nordwärts, wo sie sich schließlich über dem Nordpolarmeer auflöste.

 


Geschrieben am 20.05.2008 von Ronny Büttner

Wetterkarte: 13.04.2008

Pate: Ute-Maria Schulz