Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet UWE

(getauft am 05.10.2009)

 

Über dem Westatlantik bildete sich ein Wellentief, das sich in den folgenden Tagen unter Verstärkung nach Südwesten verlagerte und am 05.10.2009 auf den Namen UWE getauft wurde. Innerhalb dieses hochreichenden Tiefs bildete sich an diesem Tag ein kleiner begrenzter Wirbel, der von der National Hurricane Center (NHC) in Miami als tropischer Wirbelsturm eingestuft wurde und den Namen GRACE erhielt.

Am 05.10. lag UWE über den Azoren und lenkte feucht-warme Luft subtropischen Ursprungs aus Südwesten nach Mitteleuropa. Dadurch stieg in Cordoba (Andalusien) die Temperatur auf 33-34°C. In Frankreich stieg die Temperatur in Clermont-Ferrant auf 27°C und in Agen sogar auf 30°C. In Deutschland kam die Warmluft an diesem Tag noch nicht an. Dafür trat zum Teil verstärkter Niederschlag auf, der von Südwesten über Deutschland zog und in der Nacht die Lausitz erreichte. Am folgenden Tag, dem 06.10., lag UWE weiterhin über den Azoren und verstärkte sich leicht. Dabei war es weiterhin mit GRACE verbunden. Dadurch gelangte sehr warme Meeresluft aus Südwest nach Mitteleuropa. Dabei stieg die Temperatur in Spanien und Frankreich wieder über 30°C. In Deutschland wurden südlich der Donau zum Teil neue Rekordwerte für Oktober erreicht. So stieg die Temperatur in Regensburg auf 26,3°C. Im Norden Deutschlands blieb es dagegen weiterhin trüb und mit einer Temperatur unter 15°C kühler.

Dieser Temperaturunterschied blieb auch am folgenden Tag bestehen. Während sich UWE in Richtung Biskaya verlagert hatte und weiterhin warme Luft in den Süden Deutschlands lenkte, brachte der Sturmwirbel TIM kühle Luft in den Norden Deutschlands. Somit lag die Grenze in einer Schneise von Usedom bis zum südlichen Emsland. In Mühlheim (im Oberrheingraben) stieg die Temperatur auf 30,9°C, in Hamburg dagegen nur auf Werte um 9,3°C. An der Luftmassengrenze kam es zu kräftigen Schauern mit Starkregen und in der Nacht auch zu Gewittern. So fielen z.B. in Bremen bis zum kommenden Morgen 41 mm und in Duisburg sogar 55 mm.

Am 08.10. spaltete sich UWE in zwei Zentren. UWE II lag noch über der Biskaya, hatte sich am Folgetag jedoch aufgelöst. UWE I lag an der Luftmassengrenze und verlagerte sich in den nächsten 24 Stunden rasch über Deutschland hinweg nach Osten. Dabei vertiefte es sich auf einen Kerndruck unter 1000 hPa und brachte zunächst starke Niederschläge nach Deutschland, aber schon am Nachmittag blieb es meist trocken. Am 09.10. erreichte UWE bereits den Moskauer Raum. In den kommenden Tagen verlagerte es sich weiter nach Osten und wurde am 12.10.  nicht mehr von den Berliner Wetterkarten analysiert.


Geschrieben am 29.10.2009 von Diana Schmiedel

Wetterkarte: 08.10.2009

Pate: Uwe Zelmer