Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
UWE
(getauft
am 13.07.2009)
Am 13.07.2009 konnte sich über der Biskaya
ein kleines Wellentief entwickeln, das auf den Namen UWE getauft wurde und
zunächst entlang des okkludierenden Frontensystems
des Tiefdruckwirbels TOMMY nach Nordosten zog. UWE lag damit im Grenzbereich
zwischen feucht-heißer subtropischer Luft aus dem Mittelmeerraum und kühlerer
nordatlantischer Meeresluft polaren Ursprungs. Die Zufuhr zunehmend wärmerer
Luft aus Süden führte zu einem Anstieg der Schauer- und Gewitterneigung in
Deutschland.
UWE war anfangs jedoch durch seine schwache
Ausprägung noch nicht besonders wetteraktiv. Sein Kerndruck lag im Bereich des
mittleren Luftdrucks auf Meeresniveau (Normal-Luftdruck: 1013 hPa) beziehungs-weise minimal darunter.
Erst am Abend und in der Nacht konnten sich Gewitter mit größeren
Niederschlagsmengen bilden. Im zentralen Frankreich fielen örtlich innerhalb
von 12 Stunden bis zu 43 Liter pro Quadratmeter. Die nächtlichen Gewitter
erreichten auch den äußersten Westen Deutschlands, so dass Saarbrücken 33 und
Waibstadt 37 Liter Niederschlag pro Quadratmeter meldeten.
Am 14.07. zog UWE mit seinem Kern weiter in
nordöstliche Richtung, wobei sein Kerndruck leicht fiel und am Mittag circa
1010 hPa im Bereich der Deutsch-Niederländischen
Grenze betrug. Entlang der südlichen, frontalen Ausläufer bildeten sich in der
darauf folgenden Nacht erneut stellenweise kräftige Gewitter. Besonders der
Nordosten der Schweiz war betroffen, wo in Schaffhausen innerhalb von 12
Stunden 69 Liter Niederschlag pro Quadratmeter fielen. Das in der Nähe gelegene
Beznau registrierte 71 Liter. In Deutschland traten
schwere Gewitter im Oberrheingraben und im Schwarzwald auf, wo
Niederschlagsmengen von bis zu 54 l/m² (Freiburg) in jener Nacht fielen.
Das Tief UWE zog am 15.07. über das Norddeutsche
Tiefland in östliche bis nordöstliche Richtung hinweg, so dass es am Folgetag
mit seinem Kern bereits über der Ostsee lag. Von Westen her geriet Mitteleuropa
zunehmend unter den Einfluss des Zwischenhochs FEE, wodurch sich das
Tiefdruckgebiet UWE durch Druckzunahme generell abschwächte und ab dem 17.07.
namentlich nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte erwähnt wurde.
Geschrieben am 28.07.2009 von Dennis Dalter
Wetterkarte: 14.07.2009
Wetterpate: Uwe Flashaar