Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  UWE

(getauft am 16.02.2009)

 

 

Die erste Erwähnung fand das Tiefdruckgebiet UWE am Tag seiner Taufung dem 16.02. in der Berliner Wetterkarte.

Entstanden ist es bereits am Vortrag über dem Schwarzen Meer im Zuge des vorherrschenden Langwellentrogs, der sich vom Eismeerraum über das Baltikum hinweg zur Balkanhalbinsel erstreckte.

Mit einem recht hohen Kerndruck für ein Tiefdruckgebiet von 1005 hPa und gesteuert durch seine umliegenden Hochdruckgebiete begann UWE sich langsam nordwärts zu bewegen und sorgte mit seinen Ausläufern am 17.02 für Schneefall in Moskau und Petersburg, während in Mitteleuropa andere Tiefausläufer kurzzeitig mildere Luftmassen nach Deutschland lenkten. In Weißrussland brachte Tief UWE länger anhaltenden Schneefall, dabei fiel z.B. in Minsk eine Wassermenge von 8 Litern pro Quadratmeter und die Schneedecke dort wuchs um mehr als 10 cm auf 28 cm an.

Immer mehr sich Ostdeutschland nähernd, hatte UWE am 18.02 bereits einen Kerndruck von 1015 hPa erreicht und sorgte in Zusammenarbeit mit einem westlich liegenden Hochdruckgebiet für den Luftmassentransport aus dem kalten Norden nach Mitteleuropa. Kompaktere Wolkenfelder schoben sich aus Polen und Tschechien zunehmend in den Osten des Landes, womit es vor allem in der Lausitz, dem Erzgebirge und Bayrischen Wald anfing leicht zu schneien. Bei leichtem Dauerfrost erhöhte sich in den Gebieten die bereits vorhandene Schneedecke um wenige Zentimeter. Über dem frisch gefallenen Schnee sanken die Tiefstwerte in der darauf folgenden Nacht auf -7,5°C in Görlitz, -9,4°C in Chemnitz und bis auf -13,9°C in Bamberg ab.

Zum 19.02 hin glich UWE nur noch einer Tiefdruckschneise und fand so an jenem Tag auch seine letzte Erwähnung in der Berliner Wetterkarte, woraufhin es sich mit einem Kerndruck von 1030 hPa, was manche Hochdruckgebiete nicht erreichen, schließlich am Folgetag auflöste. Es hatte sich bis dahin soweit aufgefüllt, dass die Wetteraktivität in Form leichter Schneefälle immer mehr nachließ und sich Richtung Riesengebirge zurückzogen.

Nachfolgend intensivierten sich die Niederschläge von der Nordsee her erneut, womit der letzte winterliche Abschnitt des Februars 2009 eingeleitet wurde.


Geschrieben am 02.04.2009 von Christopher Kadow

Wetterkarte: 18.02.2009

Pate: Hans-Uwe Hoffmann