Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet VEIT
(getauft am 10.09.2003)
Am
Okklusionspunkt des ehemaligen Hurrikans FABIAN spaltete sich in der Nacht zum
10. September über Irland ein Teiltief ab, welches auf den Namen VEIT getauft
wurde. Das zunächst noch schwache Tief löste sich aus dem Frontenverband und
entwickelte sich zu einem recht respektablen kleinen Wirbel.
Er
wanderte zügig nach Osten bis Südosten und überquerte dabei den Norden
Deutschlands. Bei der Annäherung des Wirbels VEIT gab es im Berliner Raum
ergiebigen Niederschlag. Die acht an das Institutsmessnetz angeschlossenen
Stationen meldeten für den gut fünf Stunden andauernden Regen unterschiedlicher
Intensität von 12,0 bis 18,8 mm, so dass die Niederschlagsbilanz auch in Dahlem
mit mehr als 50% der mittleren Monatssumme nach der langen Trockenheit schon
recht gut war, aber dennoch nur einen Tropfen auf den heißen Stein darstellte.
Das
am 11.09. mit seinem Zentrum über dem Süden Brandenburgs gelegene gut
ausgeprägte Tiefdruckgebiet VEIT zog nur langsam weiter ostwärts und gelangte
einen Tag später über Schlesien an. Die intensivsten Niederschlagsprozesse
fanden am Nachmittag des 11.09. im Bereich der Okklusion statt und wurden in
den Staulagen der Mittelgebirge noch verstärkt. So fiel innerhalb von 24
Stunden am Nordrand des Thüringer Waldes und des Erzgebirges allgemein mehr als
20 Liter Regen pro Quadratmeter, die höchste Menge meldete Gera mit 63 Liter.
Die
Temperatur erreichte in Sachsen und Thüringen am 11.09. nur Höchstwerte von 11
bis 12°C in den Niederungen, im Berliner Raum auch nur rund 15°C. Nur im
Südwesten Deutschlands, wo es verhältnismäßig wenig Regen gegeben hatte, wurde
die 20°C-Schwelle überschritten.
Am
13. September löste sich VEIT dann auf.
Wetterkarte: 11.09.2003
Pate: Michael Kaufmann