Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet VERENA
(getauft
am 12.10.2004)
Aus
den Betrachtungen der Höhenwetterkarten heraus und dem eigenen Gefühl folgend
beschloss der diensthabende Meteorologe am Meteorologischen Institut der Freien
Universität in Berlin am 12.Oktober 2004 ein Gebiet tiefen Luftdrucks in der
Bodenkarte auf den Namen VERENA zu taufen.
Wie
sich schon am nächsten Tag zeigte, sollte er aber Recht behalten. VERENA
verdrängte immer mehr das bis dahin wetterbestimmende Hoch QUINZY und breitete
sich langsam ostwärts aus, womit den sonnenreichen Herbsttagen in Europa erst mal ein Ende bereitet werden
sollte.
Am
14.10. lag VERENA bereits über den Britischen Inseln und sorgte dort wie auch
in Westfrankreich für teilweise reichlich Niederschlag. In Deutschland blieb es
indes trocken, Berlin konnte sogar bereits nach 14 Oktobertagen 71,5% des
statistischen Monatswertes an Sonnenscheindauer verzeichnen.
Während
VERENA am folgenden Tag recht stationär über den Britischen Inseln liegen
blieb, wurde ein bereits am Vortag entstandenes zweites Zentrum am nördlichen
Ausläufer VERENA`s auf den Namen VERENA II getauft. VERENA I selbst ging eine
Verbindung mit dem über dem Mittelmeer befindlichen Tiefdrucksystem ein, so
dass eine mehr oder weniger zusammenhängende Wolkenformation von der Nordsee
bis nach Nordafrika Europa bedeckte und durch seine unterschiedlichen
Entwicklungen mehr oder weniger starken Niederschlag, teilweise sogar gewittrig
verstärkten Niederschlag, brachte.
Ab
dem 16.10. wurde das Tief VERENA schwächer und gab die Verantwortung für das
herbstlich wechselhafte Wetter in Europa mehr und mehr an gerade erst
entstandene Tiefdrucksysteme wie WALTRAUD weiter. Ein letztes Mal tauchte
VERENA am 17. Oktober in der Berliner Wetterkarte auf.
Geschrieben am 20.10.2004 von Maik Brötzmann
Wetterkarte: 15.10.2004
Pate: Unigeflüster e.V.