Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  VITALI

(getauft am 17.09.2005)

 

 

 

Bereits am 16.09. tauchte VITALI als vollständig entwickeltes Tief westlich von Grönland zum ersten Mal auf der Berliner Wetterkarte auf. Am 17.09. wurde er auf seinen Namen getauft und zog von dort unter Verstärkung, der Kerndruck sank auf unter 990hPa, rasch über Grönland hinweg nach Jan Mayen. Dort fielen aber nur 3 Liter Regen pro Quadratmeter in 24 Stunden währenddessen es in Thorshavn auf den Färöer Inseln 15 Liter pro Quadratmeter waren.

Am nächsten Tag erreichte die Okklusionsfront Skandinavien, d.h. die Kaltfront hatte die Warmfront in diesem Bereich eingeholt. In Bergen fielen dabei, ausgelöst durch den Stau am Skandinavischen Gebirge, beachtliche 45 Liter Regen pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden. Auch am nächsten Tag wurden dort weitere 20 Liter Regen gemessen. Das Zentrum von VITALI hingegen zog über das Nordkap hinweg zum nördlichen Ural und schwächte sich dabei deutlich ab.

Entgegen den Vorhersagen konnte sich die Warmfront VITALIs in Deutschland nicht wirklich bemerkbar machen. Zwar streiften am 19.09. hohe Wolkenfelder den Norden Deutschlands, doch Niederschlag fiel daraus nicht. Ein Grund dafür war das Hochdruckgebiet KATJA über Zentraleuropa, ihr Einfluss war stärker als zunächst von den Wettermodellen berechnet.

Am 20.09. tauchte VITALI zum letzten Mal auf der Berliner Wetterkarte auf. Seine Lebensdauer betrug 6 Tage, was knapp über dem Durchschnitt von 4-5 Tagen liegt.

 

 

 


Geschrieben am 17.10.2005 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 18.09.2005

Pate: Vitali Kuljasow