Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet
Volker
(getauft am 07.03.2011)
Innerhalb eines Frontensystems, das sich am
07.03.2011 von Island bis nach Neufundland erstreckte, wurde die Bildung eines
Tiefdruckgebietes für den 08.03.2011 prognostiziert. Dieses wurde auf den Namen
VOLKER getauft.
Am Morgen des 08.03.2011 befand sich der
Kern der Zyklone VOLKER mit einem Druck von rund 985 hPa ca. 150 km südöstlich von Island. Ihre Warmfront erstreckte sich bis
zu den Lofoten, wo sie in die Kaltfront eines namenlosen Tiefs überging. Die
Kaltfront des Tiefs VOLKER erstreckte sich dabei in einem Bogen über dem
Nordatlantik bis etwa 300 km vor Neufundland, wo sie in die Warmfront eines des
Tiefdrucksystems WILFRIED überging.
Bis zum 09.03.2011 hatte sich der Kern des
Tiefdruckwirbels VOLKER bis über die Norwegische See verlagert und befand sich südlich
von Spitzbergen auf der Breite von Jan Mayen. Der Kerndruck betrug nur noch
etwa 955 hPa. Vom Kern ausgehend erstreckte sich ca. 300 km lang Richtung
Norden eine Okklusion, welche sowohl Warmfront- als auch Kaltfronteigenschaften
vereinigt. Vom Okklusionspunkt aus, beschrieb die Warmfront einen Bogen über
das Eismeer bis zum russischen Archangelsk.
Die Kaltfront des Wirbels VOLKER beschrieb einen Bogen über Lappland, entlang der
norwegisch-schwedischen Grenze bis Oslo. Anschließend verlief sie über die
Nordsee, Birmingham und die irische See, bevor sie über dem östlichen
Nordatlantik in die Warmfront von Tief WILFRIED überging. Die Verlagerung der
Fronten sorgte entlang der norwegischen Küste für Regen und starke Bewölkung.
Aus Trondheim wurde eine komplett geschlossene Wolkendecke und 4 l/m² Regen
gemeldet, in Bergen waren es sogar 20 l/m².
Am 10.03.2011 befand sich der Kern des
Tiefs VOLKER 150 km östlich von Jan Mayen. Westlich davon hatte sich ein Gebiet
mit starken Druckgegensätzen ausgebildet, welches bei Schneefällen zu
Nordwinden mit Werten im Mittel von 65 km/h führte. Der Beginn seines Frontensystems befand sich
dabei vom Kern losgelöst an der Südspitze von Spitzbergen in Form einer
Okklusion. Diese Okklusion erstreckte sich bis zur Südwestküste Nowaja Semljas. Von dort aus
reichte eine kurze Warmfront bis auf das russische Festland, sowie eine
Kaltfront bis nach Nordfinnland, wo sie in eine über Finnland liegende Warmfront
überging.
Im Laufe des Tages verlagerte sich das
Tiefdruckgebiet VOLKER, sodass sein Kern sich am 11.03.2011 mit einem Druck von
rund 970 hPa nahezu mittig zwischen den Lofoten und Island befand. Das
Frontensystem der Zyklone war mittlerweile vollständig okkludiert und begann
zwischen Island und Schottland auf dem Breitengrad Trondheims und verlief in
nordöstlicher Richtung bis auf die Breite des Nordkaps, wo es in ein nicht
weiter benanntes Tiefdrucksystem überging.
Bis zum 12.03.2011 zog der Kern des Wirbels
VOLKER in südlicher Richtung bis vor die Norwegische Küste, wo er bei Trondheim
einen Druck von knapp unter 985 hPa aufwies. Das okkludierte Frontensystem hatte
sich ausgedehnt und erstreckte sich von der Insel Björnöya
parallel zur norwegischen Küste, über die
Färöer Inseln und endete schließlich
südwestlich von Island. Trondheim wurde beeinflusst durch eine südwestliche
Strömung, welche die Luft über das warme Wasser des Golfstroms transportierte
und so zusammen mit der Sonne zu einem Temperaturanstieg von morgendlichen -3°C
auf Mittagswerte von +5°C führte.
Im Tagesverlauf des 12.03.2011 schwächte
sich das Tiefdrucksystem VOLKER unter Einfluss des Tiefs WILFRIED stark ab,
sodass es in dessen Frontensystem überging und am Morgen des 13.03.2011 nicht
mehr als eigenständiges Tiefdrucksystems auf der Berliner Wetterkarte
analysiert wurde.
Geschrieben
am 19.05.2011 von Patrick Ilmer
Wetterkarte
: 09.03.2011
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