Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  VOLKER

(getauft am 18.02.2009)

 

Auf der Rückseite eines Höhentroges entwickelte sich am Mittwoch, dem 18. Februar 2009 östlich von Schottland ein kleines Wellentief, das auf den Namen VOLKER getauft wurde.

Dieses kleine Tief zog am 19. Februar langsam südwärts an der Küste Jütlands vorbei nach Nordfriesland und wies einen Kerndruck von rund 1020 hPa auf. Durch einsetzende Warmluftadvektion entwickelte sich schon in der Nacht zum 19.02. ein größeres Niederschlagsfeld, das nur unmittelbar an der Küste Regen, im Binnenland aber durchweg Schnee brachte. Dieser weitete sich bis zum Mittag bis zum Erz- und Riesengebirge südostwärts aus. In Berlin schneite es seit den frühen Morgenstunden. Die Neuschneemenge lag bis zum Mittagstermin in Berlin-Dahlem bei 2 bis 3 cm. Der Schnee war infolge der einfließenden, etwas wärmeren Luft recht feucht und dadurch entsprechend kompakt.

In der Nacht zum Freitag, dem 20. Februar zog das Tief VOLKER unter leichter Vertiefung landeinwärts über Schleswig-Holstein nach Mecklenburg, wobei es im Nordosten Deutschlands weiter schneite. Am frühen Freitagmorgen wurde in Berlin-Dahlem eine Schneedecke von 17 cm registriert. Allerdings lagen tags zuvor schon 13 cm Schnee. In Frankfurt (Oder) und Cottbus wurden sogar 22 cm gemessen.

Mittags lag das Tief VOLKER unmittelbar bei Berlin mit einem Kerndruck von circa 1022 hPa, wodurch Berlin für kurze Zeit in den Warmsektor geriet. Die dort bestimmende subpolare Meeresluft, die von der Nordsee her in breitem Strom in Norddeutschland mit Ausnahme Mecklenburg-Vorpommerns eingeflossen war, führte auch im Berliner Raum zu einem zeitweiligen Übergang von Schnee in Regen oder Sprühregen in den Mittags- und frühen Nachmittagstunden. Im Nordwesten Deutschlands wurden sogar +7°C erreicht.

Am 21. Februar zog das Tief VOLKER unter Abschwächung weiter nach Tschechien. Der Kerndruck stieg auf etwa 1027 hPa. Der Wirbel war tagsüber kaum noch wetterwirksam und verursachte meist nur noch schwache Schnee- und Regenfälle in Bayern und Tschechien.

Inzwischen nach Rumänien gezogen, verursachte VOLKER am Vormittag des 22. Februars noch leichte Schneefälle über den Karpaten. Allerdings war das Tief auf den Wetterkarten kaum noch sichtbar und verschwand im Laufe des Nachmittags von selbiger.


Geschrieben am 31.03.2009 von Marc Mühling

Wetterkarte: 20.02.2009

Pate: Volker Oberste