Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet  VOLKER

(getauft am 25.06.2003)

 

 

 

Am 24.06.03 entstand über der Biskaya ein Tiefdruckgebiet, welches am 25.06.03 den Namen VOLKER erhielt.

Die Kaltfront von VOLKER hatte in der Nacht zum 25.06. den größten Teil Spaniens und den Südwesten Frankreichs erfasst, wobei es im Übergangsbereich zu der kühleren Luft über Mitteleuropa zu Gewittern kam. Bis zum Morgen des 25.06. lagen aus den zentralen Teilen Frankreichs von den synoptischen Stationen 12-stündige Niederschlagsmessungen bis zu 22mm vor.

VOLKER verlagerte sich in dieser Nacht auch nur langsam weiter nach Nordosten. Auf seiner Ostseite blieb die Grenze zwischen der heißen Luft tropischen bzw. subtropischen Ursprungs über Südeuropa und der kühleren Luft über Mitteleuropa über den Alpen nahezu stationär.

Am Tag des 25.06. gelangte auf der Süd- und Westseite VOLKER´s kühlere Meeresluft in die Westhälfte Frankreichs, so dass die Temperaturen dort die 30°C-Schwelle nicht mehr überschritten. In Tarbes am Nordrand der Pyrenäen wurde ein Höchstwert von nur 22°C erreicht.

Im Osten Frankreichs setzte sich dagegen die ungewöhnliche Hitzewelle weiter fort, stieg doch dort die Temperatur verbreitet über 35°C. In Montelimar wurden 37°C und in Le Luc in der Provence sogar 38°C gemessen. In Genf betrug das Maximum 36,5°C und lag damit nur um ein Zehntel Kelvin niedriger als der bisherige absolute Jahreshöchstwert im 30-jährigen Mittelwert 1961-1990.

Auch im größten Teil der Schweiz wurde in den Niederungen und Tälern die 30°C-Marke überschritten. Auf den Bergen lagen die Maxima in der Nähe der Rekordwerte für den Juni. So wurde an der 2500m hoch gelegenen Station am Säntis ein Maximum von 14,7°C gemessen. Der absolute Höchstwert für den Juni liegt dort in der 30-jährigen Beobachtungsperiode bei 15,1°C.

Die heiße Luft tropischen Ursprungs breitete sich am 26.06. bis in die zentralen Teile des Mittelmeergebietes aus, da VOLKER das Vordringen von kühlerer Luft aus dem Norden verhinderte. So brachte er nun auch Italien eine Steigerung der Hitze, stieg doch die Temperatur im Landesinneren gebietsweise auf 37 bis 38°C. Nur an den Küsten war es nicht ganz so heiß (Neapel 32°C, Bologna dagegen 37°C).

Bemerkenswert waren auch die Wassertemperaturen des Mittelmeers, welche in dieser Zeit etwa 3 Kelvin höher als im Durchschnitt lagen, sie betrug  z.B. im Tyrrhenischen Meer 26°C bis 27°C, im Raum der Balearen 25°C.

In den nächsten Tagen zog VOLKER unter Abschwächung weiter nach Nordosten über Deutschland hinweg und wurde schließlich am 29.06. von dem ihm folgenden Tiefdruckgebiet WILLI abgelöst.

Geschrieben am 29.07.2003 von Mandy Müller

Wetterkarte: 28.06.2003

Pate: Dirk Schlevoigt