Lebensgeschichte
Tiefdruckgebiet WALTRAUD
(getauft am
16.10.2004)
Am 16.10. bildete sich auf der
Vorderseite eines umfangreichen, sich in der Höhe befindlichen Troges über
Norditalien ein neues Tief, welches auf den Namen WALTRAUT getauft wurde.
WALTRAUD zog Richtung Norden über
die Alpen, an Neiße und Oder entlang bis zur südlichen Ostsee. Dabei fiel der
Luftdruck innerhalb von 24 Stunden von ca. 1002hPa auf unter 990hPa und
WALTRAUD entwickelte sich damit zu einem kleinen Sturmwirbel. Auf Rügen wurden
mittlere Windgeschwindigkeiten von 30 Knoten (etwa 60km/h) und mehr gemessen.
Die Kaltfront des Tiefs reichte dabei von Polen über Rumänien bis nach
Kroatien. In diesem Bereich kam es zu länger andauernden Regenfällen, die z.B.
in Warschau innerhalb von 12 Stunden 21 Liter und in Danzig 11 Liter pro
Quadratmeter brachten.
Am 18.10. zog WALTRAUD unter
weiterer Verstärkung nach Südschweden und schloss sich mit ihrem schon
abgeschwächten Vorgängertief VERENA zusammen.
Dabei verlagerte sich das südwärts
ziehende Regengebiet nun auch in den Norden Deutschlands, wobei die höchste
Niederschlagsmenge auf Kap Arkona mit 27 Liter pro Quadratmeter gemessen wurde.
Zuvor waren schon in Hanno/Schweden 22 und in Skagen/Dänemark 30 Liter
gefallen. Auch der Wind war zu diesem Zeitpunkt noch mit mittleren
Windgeschwindigkeiten von über 25 Knoten (etwa 50km/h) relativ stark.
Am 19.10. verlagerte sich WALTRAUD nur noch wenig nach Osten, brachte noch letzte Niederschläge (z.B. Bremervörde 12 Liter pro Quadratmeter) und schwächte sich soweit ab, dass sie schon am nächsten Tag nicht mehr auf der Berliner Wetterkarte auftauchte. Mit einer Lebensdauer von 4 Tagen lag WALTRAUD damit genau im Durchschnitt von 4-5 Tagen.
Geschrieben am 04.11.2004 von Matthias Treinzen
Wetterkarte: 18.10.2004
Pate: Eberhard Strecker