Lebensgeschichte

 

Tiefdruckgebiet WERNER

(getauft am 22.12.2009)

 

Tiefdruckgebiet WERNER bildete sich im Laufe des 21.12.2009 westlich der Küste Portugals an einer langgezogenen Luftmassengrenze, die sich von Ostkanada quer über den Nordatlantik bis nach Mitteleuropa erstreckte.

Am nächsten Tag erreichte WERNER die Iberische Halbinsel und wurde an diesem Tag von den Meteorologen der Berliner Wetterkarte getauft. Dort wurden auch die ersten kräftigen Niederschläge registriert. So vielen z.B. in Malaga 34 Liter und in Sevilla 21 Liter pro Quadratmeter. Der Kerndruck blieb fast die gesamte Lebenszeit über im Bereich zwischen 990 und 995hPa recht konstant.

Bis zum Morgen des 23.12. hatte sich WERNER bis zu den östlichen Alpen verlagerte und brachte am Südrand zum Teil ergiebige Niederschläge in recht kurzer Zeit. In Kaschau (Slowakei) wurden 24 Liter, in Ljubljana (Slowenien) 49 Liter und in Rijeka (kroatische Adriaküste) sogar 110 Liter pro Quadratmeter innerhalb von 24 Stunden gemessen. Aber auch nördlich der Alpen, im Süden Deutschlands, fielen mit verbreitet 5-13 Liter pro Quadratmeter nennenswerte Niederschlagsmengen.

Bis Mitternacht erreichte WERNER sogar das Baltikum. Leider liegen für dieses Gebiet und den Nordwesten Russlands für diesen Zeitraum keine Niederschlagsmeldungen vor.

Nachdem die Höchsttemperaturen in Deutschland nur auf Werte um 1°C angestiegen waren, klarte es in der folgenden Nacht auf der Rückseite von WERNER auf und die Temperaturen fielen in Norddeutschland auf bis zu       -11°C.

Am 25.12. zog Tief WERNER zum nördlichen Ural und begann sich schon deutlich abzuschwächen, sodass es am folgenden Tag letztmalig auf der Berliner Wetterkarte auftauchte. WERNER erreichte damit eine Lebensdauer von etwa fünfeinhalb Tagen.

 

 


Geschrieben am 27.01.2010 von Matthias Treinzen

Wetterkarte: 23.12.2009

Pate: Werner Kraus